Full text: Brief von Kurt Rothschild an Friedrich Schneider

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36b727 
Herrn 
Univ.Prof.Dr. Friedrich Schneider 
Universität Lina 
Lin z-Auhof 
b. Dezember 1986 
Lieber Herr Schneider und Herr Bartel, 
Vielen Dank für die Zusendung Ihrer 
Arbeit "her theoretische Überlegungen zur Krise derr 
verstaatlichten Industrie, die ich :r.it Interesse 
gelesen habe und die - wie ich meine - einen guten 
Hinblick in die von Ihnen betrachteten theoretischen 
Ansätze ibt. Auch die Zusammenstellung der empiri 
schen Literatur finde ich sehr nützlich. 
Da i'ie mich um Kommentare bitten, möchte ich 
bureinige (unfrisierte) Gedanken zu dieser empiri 
schen Literatur, die sich ja vor alle., auf Ökonomen 
beschränk b, ahführen. Die Aufgabe des eu; : , umschriebenen 
Ökonomen besteht darin, bei normativer betrachtung das 
Element ” !t'fizienz n in dne Vordergrund zu racken und 
das bedeutet in unserer Wirtschaft weitgehend Kosten- 
und ;rtra -seffizienz auf betrieblicher ebene. Unter 
diesen Umstanden würde man von vornherein vermuten, 
dass privat-wirtschaftliche Betriebe, die unter scharfer 
Kostenbegrenzung und mit dem Ziel hoher privater 
(betrieblicher) Gewinne arbeiten, nah., riosem Kriterion 
unter sonst Reichen Umständen normalerweise an 
besten abschneiden worden. Die Incenuivostruktur ist 
genau auf diese Aufgabe sugeschnitten und das gilt 
sogar für private Monopole, obwohl dort das Büro 
kratieproblem zum Teil wirksam pein mag. Verstaatlichung 
in unserer 'Wirtschaft hat - wenn sie nickt partikula- 
ris tisch er politischen Interessen zu dienen, hatte oder 
wie in Österreich vor allem ein politischer Zufall 
war - ihren 'rund darin, dass man in der einen oder 
anderen ''eise nit der ausschliesslichen Verfolgung 
dieser ff izienzkrit-er iin eben nicht zufrieden war. 
Man kann: die Entstehung der Verstaatlichungsidee 
nur hsitorisch verstehen, aus den. Mängeln der privat- 
wii tsc - etlichen wf fl zienten Fükruu , wie externe 
Effekte, monopolistische Umverteilungen, Dualitäts 
»ängel ruf der Güterseite und im Arbeitsprozess. 
Vergleiche, die sich nicht auf all diese zusätzlichen 
Kriterien erstrecken, müssen nctuendi erweise eine 
Bilans zuungunsten verstaa11 ichter Unterncd:nsen 
geben, umsomehr als im Laufe der heit gerade die 
gewinnträchtigen staat 1 icben Unternehr:oc auch
	        
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