Full text: Brief von Kurt Rothschild an Bruno Frey

Herrn 
Prof ,Dr, Bruno Frey 
Institut für empirische 
irtscl fftsforscI ung 
Universität Zürich 
Forchslr. 145 
Ci: 8032 Zürich 
7. August 1962 
Lieber Harr Frey, 
Vielen Dank für die Zusendung von 
H Co f cordia Discors". Der Aufsatz hat mich tatsächlich 
so Interessiert und ich finde ihn sein* anrei eud 
und aufschlussreich. (Ich würde ganz erne einmal die 
spezielle 3t die üb r usterreic, seren.) 
Da öi mich um "Verbesser ngsvorschlage" bitten, 
schlies.e ich - mit einigem Bemühen - ein paar ergänzende 
=me Auß jOü an. 
Zunächst was das "Inviaibls College" betrifft: Ich 
wurde meinen, dass hier die entscheidende uinie nicht 
zwischen full p ofesaors nd anderen Ökonomen gezogen 
beiden dürfte, sondern dass man. zwischen akademisehen 
I konomen und ausserhalb der Univ rsitäten tätigen Ökonomen 
unterscheid, n mm te. Der junior staff gehört doch sicherixch 
(aus 'Telgun , Karriere- und Abhängigkeitsgründen) genauso 
1 zum "Invisible College" (falls es so etwas gibt) wie die 
full prof siors, 
Etwas wich iger ist de fol ende Punkt, der unsere 
traditionelle Auseinandersotsua über den Stillenwert der 
IJeueh Politischen Ökonomie und über -intsehe 1 dungslypo thesen 
betrifft. In Ihr i Analyo der Ansichten nach Stellung der 
Ökonomen seiien Si die Putzen maximio rungshypothesen der 
WPü weitgehend bestätigt. So etwa sind public ecenomists 
(Table 5) dem öff ntlieh n Sektor, seinen Eingriffen und 
seiner ffektivität gegenüber weitgehend positiv eingo- 
stel t (im Vergleich zu anderen .konomen), weil sie 
dadurch zu grösserem Einfluss, Prestige und zu höheren 
Einkommen gelangen können (S» 17). Das i c sicher zum 
Teil richtig. Aber eben nur zum Teil. Der Zus m enhang 
kann nämlich durcha s auch anders herum sein. Leute, 
welche zur Anslcnt neigen, dass öffentliche und Staatsaktionen 
sinnvol und wirksam sind, werden es vorziehen, in den 
öffent ichen Diecs zu gehen, enn Sie ani die Zeiten 
der Studentenrevolte denken, wei erten sich viele der 
linken Studenten in die Privatwirtschaft zu gehen, nicht
	        
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