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sich auch, abgesehen von saisonbedingten Preisschwankungen, bis zum Jahresende
kaum beschleunigen. Im Jahresdurchschnitt 1986 ist mit einer Inflationsrate
von 1,7% zu rechnen.
Trotz der ztigigen Stabilisierung des Preisniveaus hat sich das Inflationsdifferential
zur Bundesrepublik Deutschland, wo im 3uli die Verbraucherpreise um 0,5%
unter dem Vorjahresniveau lagen, vergroBert. Die Ursache dafiir liegt aber
nur zu einem geringen Teil in der Energiekomponente: der heimische Preisauftrieb
ohne Energie war vielmehr zur Jahresmitte mit 3% doppelt so hoch wie
in der Bundesrepublik Deutschland. Die hohere Inflationsrate in Osterreich
geht in erster Linie auf die um 1 1/2 Prozentpunkte starkere Preissteigerung
bei Dienstleistungen und industriellen Erzeugnissen zuriick. Wahrend sich
in der starkeren Verteuerung der Dienstleistungen die hoheren heimischen
Lohnzuwachse niederschlagen, diirften die Unterschiede bei den industriellen
Fertigwaren vor allem auf eine starkere importseitige Aufwertung der DM
zuruckzufuhren sein: Die heimischen Importe verbilligten sich im l.Halbjahr
mit 7,.% nur halb so stark wie die deutsche Einfuhr (-15,.%).
Fur 1987 ist nach den internationalen Prognosen auf den Rohwarenmarkten
mit stabilen Preisen zu rechnen. Trotz der Arbeitszeitverkurzung in einigen
Branchen durfte auch von der Lohnseite kein besonderer Kostendruck ausgehen.
Da jedoch der preisdampfende Effekt des Erdolpreiserfalls wegfallt, durfte
sich die Oahresinflationsrate wieder leicht erhohen (+2%).