- 9 -
und der in Kraft tretenden Arbeitszeitverkurzungen fur wichtige Arbeitnehmergruppen
ist mit deutlich niedrigeren Abschlussen zu rechnen als noch im Vorjahr.
Die Pro-Kopf-Verdienste werden im nachsten 3ahr voraussichtlich um 3,5%
steigen. Dies bedeutet, daB die Lohnpolitik den um den Terms-of-Trade-Effekt
bereinigten Reallohnspielraum nicht voll ausschopfen wird.
Das Bundesbudget 1987 wird hohere Aufwendungen fur die Verstaatlichte
Industrie und die Sondergesellschaften erfordern; im Personalaufwand wird
- auch bei maBiger Lohnrunde - die strukturelle Dynamik fortwirken. Die
Tarifkorrektur der Lohn- und Einkommensteuer bedeutet einen Einnahmenausfall
von rund 10 Mrd.S. Um die Nettodefizitquote (Anteil am Brutto-Inlandsprodukt)
moglichst nicht uber die Marke des laufenden Oahres steigen zu lassen,
wird die Budgetpolitik das Wachstum der Ermessensausgaben dampfen.
Insgesamt werden daher vom Budget keine expansiven Impulse auf die Konjunktur
ausgehen.
Empfindliche ExporteinbuBen im Osten und in Ubersee
Die Entwicklung der letzten Monate erfordert eine deutliche Revision der
Exportprognose. Im Mai und Juni blieb der Ausfuhrwert (bereinigt um den
illegalen Transfer von Golddukaten) jeweils um etwa 9% unter dem Vorjahresniveau,
im l.Halbjahr um fast 2% zuruck. Das Ausgangsniveau des Vorjahres war
freilich besonders hoch; um Saison- und Kalenderschwankungen bereinigt
ist der reale Export seit Jahresbeginn nicht mehr gesunken.