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es sei denn insoweit als die Forderungen des Staats an die
Steuerzahler durch die Staatsschuld kompensiert werden, die
ihrerseits entwertet. Hier kommt es wieder darauf an, ob die
Besitzer der Staatsschuld ihren Konsum reduzieren.
Was würde sich ergeben, wenn man den Realwert der Geldtitel
(einschließlich des Geldes) aufrechterhält (entsprechend einer
Indexrechnung) und damit die erwähnte Vermögensumschichtung
verhindert?
Es muß bemerkt werden, daß die Vermögensumschichtung sozial
keineswegs einheitlich zu beurteilen ist. 2u den Schuldnern,
✓S,i> die nie entlastet, gehören einerseits jO), der Staat ß) junge
Leute (Wohnung3kauf etc.) '3') verschuldete Kleinbesitzer und
mittlere Unternehmen mit ungenügendem Eigenkapital, aber positiven
technisch-kommerziellem Erfolg; andererseits o^) auch die Groß
industrie.
ß) die ungünstigste Seite des Prozesses ist die Erhöhung der
Preise von Boden, Aktien, Bildern etc. auf die die "Aufbewährungs-
funktion” des Geldes zum Teil übergeht, die damit einen "valeur
additional" bekommen. Das bedingt die Prosperität von Spekulanten.
Durch sie wird ein Teil des Vermögens in Einkommen und Konsum
umgewandelt. Die Verkäufer der Grundstücke, Bilder etc.
werden ebenfalls zu Konsum oder Investitionen veranlaßt.
Die ungünstigste Seite der Inflation ist die Unterminierung
der rationalen Grundlagen der Wirtschaft. Die Beurteilung jeder
Aktion wird viel schwerer. Der Kampf um die Verteilung wird oUu^H-