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Im Anschluß an das oben Gesagte, drängt sich die Erinnerung
an die Preis-Lohnpakten 1949-51 auf. Bis zu einem gewissen Grad
war hier tatsächlich der Versuch gemacht worden, eine gleich
zeitige akkordierte Lösung zwischen allen Gruppen zu finden;
das mußte allerdings illusorishh bleiben, weil niemand die
zukünftigen Preisreaktionen der Unternehmer explizite und bindend
in das Abkommen hineinbringen konnte. Auch war das Gegenteil
von Durchsichtigkeit gegeben. Die Betriebsräte und Arbeiter
konnten nicht beurteilen, wo sie lagen. Die Kommentare von
Wirlandner (unter einem alias geschrieben) zu den von ihm selbst
ausgehandelten Preis-Lohnpakten erinnerten an die Randglossen
des Kater Murr zu dem Tagebuch seines Herrn (E.T.A.Hoffmann).
In ihrer Gesamtheit waren die Pakte eine Illustration für eieen
großen überweiungsprozess, dessen Anlaß die Abwertung von 1949
war, (die de facto stufenweise 195o-52 durchgeführt wurde). Die
Implikationen der Abwertung (von lö auf 26 S) für die Reallöhne
konnten nicht akzeptiert werden und durch das Hinaufziehen des
Nominallohnniveaus wurde ein Teil der Abwertung praktisch wieder
zurückgenommen.
II.
Wenn wir über die Fortpflanzung von PreisZunahmen sprechen,
entsteht naturgemäß die Frage, wo der Anfang und Anlaß eines
solchen Prozesses liegt.