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Zeit immer mehr solche Prozesse - aus den ständig auftauchen
den neuen Primärstörungen resultierend - überlagern und zu
einer Hyperinflatioh führen. Wir hab en aber gesehen, daß in
Europa während einer ziemlich langen Periode Vollbeschäftigung
ohne Hyperinflation geherrscht hat.
Wenn man sich auf die Wirkungen innerhalb eines kurzen Zeit
raums beschränkt, ist die Endlichkeit des Prozesses sehr plau
sibel. Man stößt bei der Überwälzung bald auf Gruppen, die die
Belastung nicht unmittelbar weitergeben können oder wollen.
Daraus ergibt sich eine Art Multiplikatorprozess mit endlichen
Summen der Überwälzungen.
Dieser erste Eindruck ist jedoch trügerisch, denn die Leute,
die die Kostenerhöhung zunächst "schlucken" werden in vielen
Fällen zu einem späteren Zeitpunkt sich einen Ausgleich schaffen
können. Der Prozess stirbt also nicht so schnell ab. Die Ge
schwindigkeit seines Ablaufs hängt von den Wartezeiten (lags)
ab. Wenn etwa fest Besoldete lange Zeit brauchen, ehe sie für
gestiegene Lebenskosten entschädigt werden, oder wenn Anpassun
gen der Löhne nur in längeren Zeitintervallen vorgenommen werden,
dann wird der Prozess dadurch gedämpft.
Warum sollte er aber absterben, wenn jeder früher oder später
die Last weiter schiebt? Es ist in vielen Fällen plausibel, daß
schließlich ein Teil der Last doch dauernd akzeptiert, also
>$©zusagen "verdaut" wird. Nehmen wir etwa das Beispei der Ab-
we>-feung, die auf dem Weg Über Lebenskosten je Abwehrreaktionen
der Arbeiter führt. Es ist plausibel, daß in vielen Fällen ein Teil