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eine einmalige, und. keine kumulative Erweiterung des Marktes.
Damit ist gezeigt, dass der Prozess der Erhoehung der
produKtivitaet, fuer sich allein genommen, nicht automatisch
einen groesseren Markt schafft, und daher zur Arbeitslosigkeit
fuehrt.
Wir koennen das Facit dieser Ueberlegungen in einfachen
gemeinvefstaendlichen Worten ziehen; produktivaet erhoehen
bedeutet Arbeitskraft sparen. Solange es aber unverwendete
Arbeitskraft gibt, ist es von einem volkswirtschaftlichen
Standpunkt vollkommen sinnlos, Arbeitsicraft zu sparen.
Man koennte genau so gut an der Luft sparen wollen
ad 2) Man muss sich vor Augen halten, dass es einer sehr
betraeentliehen ProauKtlvitaetssteigerung oedftrfte, um die
Konkurrenzfaegigkeltt unseres Exportes auf den WeltmärKten
fuehlbar zu verbessern. Eine Erhoehung um sagen wir 15 % wuerde
gar nichts bedeuten. Ich faelle dieses Urteil nicht/5 ins Blaue
hinein. Ich habe gute Gruende dafuer. Im Jahre J95o waren
unsere Lohnkosten im Visrhaeltnis zu denen unserer Konkurrenten
- als Folge eines sehr niedrigen S chillmgKursbs- um 2o bis
33 % niedriger als vor dem Krieg. Dieser Vorteil, den wir
damals durch den niedrigen Scnillingkurs gehabt haben,
wuerde einer Ernoehung der produktivitaet von 25 bis 5o %
gegenueber dem Vorkriegsstand entsprechen. Nun hat aber
bekanntlich der niedrige Sehirlingkurs des Jahres 19bo keine
Loesung unseres Exportproblems herbeigefuehrt.
Ich halte mich also an konkrete “"‘rfMhrungen, wenn
m
ich sage, dass nur Produktivitaetsteigerungen von dem oben
erwaehnten Ausraass ueberhaupt die Chance haben, unseren Westexport
zu beeinflussen. Es JEiat ans aber niemand erklaert, wie man
solche Produktivitaetserhoeh
^ngen ernstlich zustande bringt.