Rationalität und Irrationalität in der Wirtschaft. A )
Die neuere Entwicklung der KatiohalÖkonomie lässt
einige ihrer Vertreter an dem Wert und den Aussichten dieser Wissen
schaft überhaupt zweifeln, während einige andere diese ganze Ent
wicklung schroff ablehnen. Die gemeinsame Ursache dürfte der Ein
druck sein, dass die theoretischen Revolutionen sichere alte Er
kenntnisse zerstört haben, ohne befriedigenden Ersatz zu bieten.
Die einheitliche Erklärung der gesellschaftlichen Wirtschaft aus
wenigen Gesichtspunkten heraus, die man am besten als "rationales
Schema" kennzeichnen könnte, ist durch das Eindringen "irrationaler"
Elemente immer mehr entwertet worden. Die Einbeziehung der Er
wartungen und der Unsicherheit, die ffimamainsi Untersuchung der Oligo
polformen, die Unvollkommenheit des Marktes -bol rroduteteionsmi^ uein,
die Berücksichtigung von institutionellen Faktoren, wie z. B. des
Verhaltens der Gewerkschaften* bedeuten eine Ueberschwemmung der
fheorie mit ebensoviel "irrationalen" Faktoren: wo früher ein
deutige Bestimmtheit schien, sieht man «jetzt nur eine Reihe unab-
wagbarer alternativer Möglichkeiten.
Der Prozess schrittweiser Beschränkung der Gültig
keit des "rationalen Schemas" dürfte jedoch nicht aufzühalten
sein. Der unmittelbare Inhalt dieses Schemas sind Aussagen da
rüber, wie ein Subjekt, das über bestimmte Mittel verfügt, die
ihm bekannt sind und dem gewisse Ziele bewusst sind, über die
es sich klar ist, einen Wirtschaftsplan aufstellt. Die Aussagen
über das Zustandekommen dieses Planes werden manchmal als solche