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Die Annahme ist also einfach eine ausserordent
lich kurze Planperiode, ein vollständiges Heuaufstellen
des Wirtschaftsplanes von Minute zu Minute, sodass jeder
Aenderung sähon in dem Augenblick Rechnung getragen wird,
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in dem sie eintritt. Diese Annahme, die auch als Abstraktion
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von der Zeit bezeichnet werden kann, bringt es zustande,
dass wir in einem solchen Fall mit einer gewissen Berechti
gung von Voller Voraussicht^sprechen können, ohne den
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Einwendungen gegen diesen Begriff ausgesetzt zu sein.
Diese vollständig unrealistische Annahme
kann als ein Grenzfall aufgefasst werden. Es scheint plau
sibel, dass die Erwartungen desto richtiger werden, je
kürzer der zukünftige Zeitraum ist, auf den sie sich be-
ziehen.]/ unter dieser sehr einfachen Voraussetzung kann
man sagen, dass eine Uebereinstimmung zwischen Erwartung
und tatsächlichem Ablauf mit desto grösserer Annäherung
erzielt werden wird, je kürzer die Planperiode ist.
Es gibt noch eine andex*e Annahme, durch
welche die direkte -a-nwendungsmöglichkeit des rationalen
Schemas auf das Handeln möglich ist: In einer stationären
Wirtschaft, in der die tatsächlich gegebene Wiederholung
des ganzen Prozesses auch bekannt ist und weiter erwartet
wird, ist die Uebereinstimmung zwischen Erwartung und tat
sächlichem Ablauf ebenfalls gegeben. Durch eine derartige
XXX
Morgenstern:
Vollkommene Voraussicht und wirtschaftliches
Gleichgewicht. Z.f .H.
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