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sein. Nehmen wir eine starke Unelastizität der Nachfrage nach
Arbeit an, dann wird die lohnsumme kleiner als früher sein. Da
durch wird nun das Gleichgewicht auf dem Markte der Konsumgüter
gestört. Die Nachfragekurve sinkt, ebenso die Angebotskurve,
bei den geltenden Preisen ergibt sich ein Ueberangebot. Man muss
nun versuchen, den Preis auf dem Konsumgütermarkt zu senken.
Wenn das Angebot auf diesem Markte stark elastisch joüc und die
Nachfrage wenig elastisch ist, wird das eine Einschränkung der
Produktion bedeuten. Dadurch wird wieder das Gleichgewicht auf
dem Arbeitsmarkt gestört. Die Nachfragekurve nach Arbeit wird
sich nach links verschieben; die Angebotskurve wird infolge
der erniedrigten lebenskosten sinken. Das Angebot an Arbeit
wird die Nachfrage bei einem geltenden Lohn wieder übersteigen.
Man kann jetzt versuchen, die Anpassungsversuche fortzusetzen,
was jedoch dann jedenfalls fruchtlos ist, wenn die Arbeits
losigkeit im zweiten betrachteten Stadium gleich oder grösser
ist als im Ausgangsstadium. *) Der Mangel einer monopolistischen
*) Die obige Darstellung ist mit der Keyneschen Theorie der Ar
beitslosigkeit nicht ganz identisch, die Grundidee ist jedoch
dieselbe.
Angebotsbeschränkung der Arbeit lässt sich so mit dem Bestehen
von Arbeitslosigkeit vereinbaren.
Wenn wir von dem allgemeinen Fall von zwei
Märkten zu dem von mehreren Märkten übergehen, wird die An
passung noch komplizierter. Es muss dann für jedea beliebige
Paar von Märkten eine gegenseitige Anpassung möglich sein ( und