Wir können nun an das Reglermodell die Präge stellen:
Wie wirkt eine Steigerung der öffentlichen Ausgaben um einen
gewissen Betrag? Rach Keynes dürfen wir erwarten, daß das
Niveau, um das die Beschäftigung oszilliert, sich erhöhen wird:
Die Gleichgewichtslage wird sich verschieben.
Nun können wir nicht nur fragen, wie der Regler auf einen
bestimmten Eingriff reagiert, sondern wir können auch ein
weiteres Problem stellen: Wir können ein bestimmtes wirtschafts
politisches Regime selbst als Teil des Reglers betrachten und
dann fragen,wie es wirkt, also z.B. stabilisierend oder nicht?
Ein Beispiel ist die orthodoxe Pinanzpolitik: Hier soll die
Differenz von Staatseinnahmen und -Ausgaben auf Null gehalten
werden, es müssen also Defizite und Überschüsse im Wege der
Rückspeisung auf die Ausgaben wirken. Eine derartige Vorrich
tung wird auf den Regler destabilisierend wirken, was die
Erfahrungen der dreissiger Jahre erklärt. Ein anderes Regime ist
die antizyklische Politik: Hier müssen wir uns ein Reglerglied
eingebaut denken, das von der Beschäftigung auf die Staats
ausgaben wirkt. Das ergibt aber nun ein ganz neues Problem,
nämlich die Präge, wie muß dieser Regler ausschauen, um bestimm
te Wirkungen zu erzielen? Bei einer Vollbeschäftigungspolitik
nach Keynes'schem Muster würde eine Rückspei§ung so eingebaut
sein, daß jede negative Abweichung der Beschäftigung von einer
bestimmten Norm (Vollbeschäftigung) auf die Staatsausgaben
stimulerend wirkt. Das kann natürlich dauernde Defizite bedeu
ten. Ein anderes Regime, einem Grundsatz von Haavelmo ent
sprechend, würde ohne Defizite auskommen. Das Haavelmo-Prinzip
beruht darauf, daß die Beschäftigung vom Brutto-Einkommen E
a/
abhängt, der Verbrauch aber vom disponiblen Einkommen E .