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Fertigwaren angewiesen ist, ist das Land gleichzeitig in hbhem
Mass lmportabhaengig ( Kohle, Rohstoffe , Nahrungsmittel ).
Die Schwierigkeit, die noetigen Importe zu beschaffen, steht heute
im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik. Zum Teil ist es eine
reale Schwierigkeit, bestimmte Waren ueberhaupt in ausreichenden
Mengen zu bekommen. Zum Teil wird die kommerzielle Einfuhr durch
die Unterwertung des Schillings erschwert, der das Equiv&lent
eines hohen Zollschutzes fuer die oesterreichische Indus ttte
und Landwirtschaft bedeutet.
Die oben angedeutete, durch die Struktur der
oesterreichlschen Industrie bestimmte Orientierung der
Exportpolitik ist bisher im wesentlichen nicht befolgt worden,
ja die Verfolgung einer solchen Politik wird durch die
vorwiegende Rohstoffausfuhr erschwert, da dadurch zusaetiliche
Engpaesse geschaffen werden.
Im Gegensatz zu den potentiellen Möglichkeiten der
oesterreichischen Industrie steht die Entwicklung des oesfcerreich-
ischen Lebensstandards. Die Realloehne haben den Vorkriegsstand
nicht erreicht, Da die darauf bezueglichen Ziffern im Detail
unzulaenglich sind, soll hier auf die direkte Messung des
Konsumniveaus der staedtischen Bevoelkerung Bezug genommen werden.
Konsum der staedtischen Bevoelkerung im J. 195o als % vonlS37
Milch ( Nichtselbstversorger, pro Kopf ) 73%
Butter (Nichtselbstvfrsoger, por Kopf ) 8$ %
Flelnhverbrauch ( Wien, pro Kopf ) 66%
Obst ( Anlleierungen nach Wien, proKppi ) 62 %
Die Tendenz dieser Zahlen wird durch Haushaltstfctistiken
in Wien und Provinzstaedten bestaetigt. Dieser Kueckgang