inrestieren und so wieder in Umlauf setzen. Im laufenden
Jahr Ist zu erwarten, dass etwa. 3.6 Milliarden Schilling
in den Ponds eingezahlt werden ( entsprechend dem
Schilxingwert, den die Regierung aus dem Verkauf der
amerikanischen Waren einnimmt)\ daron sollen laut
Investitionsplan 2,8 Milliarden an die Unternehmer und
fuer s.taatlicne Investitionen frei 0 egeben werden.
Bis April sind aber nur 35o Millionen freigegeben worcen,
(entsprechend einer jährlichen Rate von etwa 1 Milliarde),
und auch jetzt, nachdem insgesamt 95o Millionen freigegeben
sind, dntspricht das Tempo der Freigaben nocht nicht dem
Plan. Es wird also ein zu grosser Teil der Kaufkraft, die
aus dem Verkauf der Hilfslieferungen eingeht, zurueckgehalten
und nicht wieaer der Wirtschaft zugefuehrt. Gleichzeitig
hat sich auch im Bundeshaushalt ein Ueberschuss der Steuer
einnahmen ueber die Ausgaben ergeben, was weiter zur
Verringerung der Kaufkraft beitragt.
‘ Die Moral aus der Geschieht ist zweifach. Erstens
ist die Wirtschaftslage unseres Landes ganz und gar von
Entscheidungen in Washingtonabhaengig. Die Punktion unserer
Regierung beschrankt sich darauf, um Freigaben buchstäblich
zu betteln, wobei ihre mangelnde Kompetenz, die im Ausland
notorisch ist, ihre Stellung noch besonders schwächt.
Zweitens entspricht es aer ganzen Art der amerikanischen
Verwaltung, unberechenbar und planlos zu sein. Die Beamten
in Washington verzögern Freigaben etwa, wenn ihnen ein Detail
im Investitionsplan nicht passt. Die Marshallplanverwaltung
bringt also eine starke konjunturelle Unsicherheit mit sich.
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