Full text: Das Modelldenken in der Wirtschaftspolitik

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Mir sehen daraus, daß es nicht ein Modell der Wirt- 
schaft mit gegebener Struktur (in Analogie zur Physik) gibt; 
das hat Prof, dara schon in seinem kürzlich gehaltenen Vor 
trag erklärt, ha gibt vielleicht einen seht allgemeinen Rahmen 
oder allgemeine Elemente (das Kreislaufsystem mit Multiplikator 
etc.), die wenigstens in ein** und demselben Wirtschafts 
system immer wieder als Geri pe des Modells Vorkommen. Aber 
jedes einzelne Modell muß für das Problem und die Situation 
eigens geschaffen werden. 
Der praktische Nutzen des Modells kann auf zwei Arten 
erzielt werden: Tenn wir die Parameter nicht genau kennen, 
aber doch etwas über sie wi sen, kann das Modell als Grundlage 
der Analyse der Probleme als Orier.tierungsbehelf oder als 
didaktisches Hilfsmittel dienen. Kennen wir die Parameter 
ojjfcir wollen wir es mit spekul tiven Werten versuchen, dann 
können wir die konkrete Präge beantworten, v;ie eine bestimmte 
Stimulierung wirkt. Ich möchte jetzt ein Modell vorführen, 
das einer bestimmten Prag Stellung angemessen ist (ohne aber 
Zahlen zu geben), nämlich der Präge, die ich seinerzeit unter 
dem Titel ”V/ie wirkt die Ausgabe einer Milliarde Schilling” 
behandelt habe. Die Behandlung verdient eine Erweiterung, 
die im Modell fig. 3 vorgenommen ist; dabei sind aber noch 
immer konstante Preise und Löhne vorausgesetzt. 
Den Kern des Modells 3 bildet wieder der Kreislauf 
Einkommen-Verbrauch. Ich h be hier die Einkommen in zwei Teilen 
dargestellt, Löhne und Gehälter einerseits und Unternehmer 
einkommen (brutto, d.h. inklusive Amortisation) andererseits. 
Dies deshalb, weil das Sparen er Unternehmer eine eigene Rolle 
spielt: Es regt sie direkt zur Investition an, allerdings 
m t einer Zeitverzögerung, dir für das Wirken des Konjunktur 
zyklus wichtig ist.
	        
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