Exportauftragseingänge oder Bestände, und, soweit es das überhaupt gibt,
Kaufpläne der privaten Haushalte.
Da die Wirtschaft immer mit dem Auftreten von unerwarteten Ereignissen
rechnen muß, ist es notwendig einen Spielraum dafür zu haben. Er besteht
in der Hauptsache aus: 1) Vorräten, 2) Auftrags-beständen und 3) Liquiden
Reserven oder Kreditspielraum. Diese Bestandsgrößen sind wie weiter oben
erwähnt, zunächst durch den diskontinuierlichen Ablauf der Vorgänge
bedingt, eine zweite Motivation liegt aber in der Überbrückung der
Unsicherheit.(Man kann vielleicht von ultraweichen Variablen sprechen.)
Es handelt sich dabei um temporäre Salden, die aus den Unvollkommenheiten
der Anpassung im Zeitverlauf entstehen. Man könnte von Stoßdämpfern
sprechen, besser aber von Reservoirs, mit deren Hilfe entstehender Mangel
oder Überschuß im Verlauf der Zeit ausgeglichen wird.
So weich diese Salden auch sind, bleiben sie schließlich doch nicht ohne
Einfluß. Um ihre Funktion erfüllen zu können, müssen Vorräte innerhalb
gewisser Grenzen bleiben (nach oben und unten). Sobald sie sich einer
Grenze nähern, lösen sie eine Reaktion aus. Der Überschuß oder das
Defizit an Vorrat wird dann plötzlich zu einer aktiven Investitionsgröße.
Das entsprechende Verhaltensmuster ist ein schwieriges Problem für den
Ökonomen. Es hängt eng mit den Verzögerungszeiten und ihrer Variabilität
zusammen. Dadurch werden auch Zyklen (Vorratszyklen) ausgelöst.
Die Stoßdämpfer, die dem Ausgleich und der Stabilisierung dienen sollen,
werden so paradoxerweise zur Quelle der Unstabilität, und das umso mehr
als sie ziemlich rasch reagieren können (im Gegensatz etwa zur festen
Investition ).Sie stellen für die Prognose also eine besondere
Schwierigkeit dar.
Die vorstehenden Erörterungen über die für die Prognose relevanten
Zusammenhänge lassen sich mit folgendem Diagramm illustrieren.
Pläne Harte Variable Weiche Variable
Stoßdämpfer
Stoßdämpfer
Die Lag-Verteilung.