Deutlicher und zwingender als den Zeitgenossen ent
hüllt sich dem rückschauenden Blicke späterer Geschlechter
die Xoth wen di gk eit des Geschehens. Als um den Anfang
unseres Jahrhunderts die technischen Anstalten*) als Hoch
schulen einer neuen Art ihren Platz an der Sonne verlangten
und bald auch die Gründung von Realschulen als Vor
bildungsanstalten für ihre Zöglinge nothwendig machten, da
mochte selbst mancher wohlwollende Beobachter glauben,
es handle sich hier um willkürliche Abweichungen von den
altbewährten humanistischen Bildungswegen, um Auflehnun
gen gegen die altersgeheiligte Autorität der Universitäten,
um ephemere Schöpfungen eines dilettantischen Thaten-
dranges.
Und wie anders erscheint uns heute das Bild jener Aus
gestaltung des höheren Unterrichtswesens! Können wir uns
Informationsquellen: Joli. v. Schwegel, »Unsere Exportinteressen«,
»Handels-Museum« Nr. 22 ex 1898; Berichte über die Generalversammlungen des
»orientalischen Museums« und des »k. k. österreichischen Handels-Museums«;'
Sitzungsprotokolle des Curatoriums des »k. k. österreichischen Handels-Museums«;
Eingabe des »k. k. österreichischen Handels-Museums« an das k. k. Handels
ministerium und Erlass des k. k. Handelsministeriums; Eingabe und Circulare
des »Generalcomitös für die Gründung der Export-Akademie«. Zur Frage der
Handelshochschulen vgl. Richard Ehrenberg, »Handelshochschulen«, II. (Schriften
des deutschen Verbandes für kaufmännisches Unterrichts wesen, 4. Bd.) und
Böhmert, »Handelshochschulen« (Dresden 1897) (beide mit vortrefflichen Biblio
graphien ausgestattet). Zur Kenntnis des österreichischen Handelsschulwesens:
Glasser, »Entwicklung des commerziellen Unterrichtes in Oesterreich und be
sonders in Wien« (Wien 1891) und besonders Zehden’s geistvoll orientirende
Studie »Zur Geschichte des commerziellen Bildungswesens in Oesterreich« (Wien,
1898, Holder).
*) Ecole polytechnique, 1794, kgl. Bauakademie in Berlin 1799; poly
technische Institute in Prag 1806, Wien 1815; technisches Institut zu Berlin 1821.