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Dieser Appell steigerte noch das allgemeine Interesse,
und von allen Seiten strömten, Dank auch dem unermüd
lichen Streben des Generalcomitcs, Spenden, Subventionen
und Gründungsbeiträge herbei.
Unter dem Eindrücke dieser Ereignisse vollzog sich
am 24. Mai 1898 in gehobenster Stimmung im Sitzungssaale
der niederösterreichischen Handels- und Gewerbekammer
die außerordentliche Sitzung des Generalcomitös, in welcher
sich dasselbe erst definitiv constituirte. Hugo Freiherr von
Glanz-Eicha wurde zum Präsidenten, die Herren H. von
Czijzek, kaiserlicher Rath Adolf Wiesenburg und Contre-
admiral Hermann Czedik v. Bründelsberg zu Vicepräsidenten
des Generalcomites, Alfred Ritter v. Rost zum Schriftführer,
Alfred FürstWrede zum Obmann des Finanzcomitös gewählt;
das Executivcomite fand in Regierungsrath Dr. Johann Zapf
seinen Obmann wieder, dessen Thatkraft nicht ruhte, bis in
der Generalversammlung von 1899 die finanzielle hundirung
der Export-Akademie — soweit dieselbe auf den Eingang,
privater Mittel beruht — auf zehn Jahre hinaus constatirt
werden konnte, somit die Bedingung der staatlichen Sub
vention auf absehbare Zeit erfüllt war.
In seiner Gänze betrachtet, bietet der Werdegang
der Export - Akademie einen neuen Beleg für die innere
Nothwendigkeit der modernen Handelshochschulbewegung.
So viele angesehene Corporationen und hervorragende Persön
lichkeiten auch bei dieser neuartigen pädagogischen Schöpfung
mitgewirkt haben, es war der Ausblick auf eine und dieselbe
Gruppe von Erscheinungen, welcher für sie alle bestimmend
gewesen ist. Der wechselnde Wogengang des österreichischen
Außenhandels ist in Wirklichkeit die letzte Triebkraft jenes
ganzen Werdeganges gewesen, und dieser wechselnde
Wogengang ist wieder nichts Anderes als ein Symptom
jener grossen Weltbewegung, welche mehr und mehr auch
unser Vaterland erfasst, jenes Ueberganges vom Ackerbau-
zum Industriestaate, von der Volks- zur ~W eltwirthschaft,
welcher in Wahrheit die treibende Ursache der ganzen
modernen Handelshochschulbewegung ist.
Weltmarkt und Industrie 1 Sie beide sind die höchsten
Studienobjecte, zu deren verständnisvoller Erfassung im