145
Freilich, Alles kann die Schule allein nicht leisten. »Ich
möchte nur wiederholen,« erklärte der Minister in derselben
Parlamentsrede, »ich glaube, dass man auch hier mit einem
Schlage nicht alle Schwierigkeiten ebnen, nicht Alles gut
machen kann, was leider durch eine lange Reihe von Ver
säumnissen hier wirklich gesündigt wurde... Ich glaube,
dass überhaupt ein gewisser großer Zug endlich ein
mal in unsere ganze Handelspolitik gelegt werden
soll . . . Ich glaube, dass, wenn wir mit einer Art großer
Gesammt-Handelspolitik, einer Industriepolitik, einer großen
Wirtschaftspolitik, wenn ich so sagen darf, in Action treten,
dass wir dann auch in der Lage sein werden, den Wohlstand
in unserem Vaterlande auf allen Gebieten zu fördern.«
Dass dieser »große Zug« endlich einmal über alle klein
lichen Hindernisse hinweg unwiderstehlich durchbrechen
möge, auch für diesen sehnlichsten Wunsch jedes patriotischen
Volkswirthes in Oesterreich bietet der Werdegang der
Akademie im Kleinen eine nicht ungünstige Vorbedeutung.
Nimmer wäre in unserer Stadt der endlosen Enqueten und
der stockenden Actionen ein so flottes Stück rascher Arbeit
geleistet worden, wenn nicht jenes unselige Erbübel der sich
gegenseitig lähmenden Doppelbestrebungen in diesem Falle
durch eine glückliche Hand und durch allseitigen guten
Willen beseitigt worden wäre. Sollte dies bei anderen aller
dings unvergleichlich großartigeren, aber nachgerade kaum
mehr zu entbehrenden Unternehmungen so ganz unmöglich
sein? Nichts fehlt zu einem nachhaltigen Aufschwünge unseres
Vaterlandes als eben das, was den Werdegang der Akademie
so rasch zum Guten gelenkt hat, der resolute Verzicht auf
trennende Gegenbestrebungen und ein herzhaftes, allseitig
opferwilliges, zielbewusstes Zusammenwirken!