Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K.K. Österreichischen Handels-Museums (1)

176 . 
Handelsverträge erleichtert und gesichert, wobei allerdings bezüglich 
des Principes und des anzustrebenden Zieles im Laufe dieser fünf 
Decennien mannigfache Schwankungen vorkamen und insbesondere 
das Verhältnis zu dem wichtigsten Nachbarstaate durch den Gang 
welthistorischer Ereignisse, die diesfalls ihre Schatten weit voraus 
warfen, vielfach und nicht günstig beeinflusst wurde. 
Wenn ich noch erinnere, dass auf dem ehedem völlig brach 
liegenden Gebiete der Social-, insbesondere der Alters- und Fabriks 
gesetzgebung Oesterreich weitgreifende, umfassende, mitunter anderen 
Industriestaaten voraneilende Reformen durchführte, dass der desolate 
Zustand der Staatsfinanzen, den der patriarchalische Absolutismus trotz 
mehr als 40jähriger Friedenszeit zurückließ und der noch durch viele 
Decennien lähmend und hemmend nachwirkte, nun durch kraftvolle 
Anstrengung sich in einen Zustand gesicherter Ordnung verwandelt 
hat, wodurch es auch möglich wurde, die Gesundung des im Jahre 1848 
sofort in völlige Zerrüttung gerathenen Geldwesens anzubahnen — wenn 
ich erinnere, dass das damals noch in fast naiver Einfachheit gestaltete 
Creditwesen nunmehr durch allumfassende, theils staatliche, theils aus 
Selbstthätigkeit entstandene Organisationen den Bedürfnissen des mo 
dernen Verkehrslebens Rechnung trägt, so glaube ich in flüchtigster 
Weise die linier» angedeutet zu haben, welche, zu einem Gesammt- 
bilde vereinigt, eine Vorstellung davon geben, welch kolossaler, kaum 
zu fassender Umschwung auch auf wirtschaftlichem Gebiete während 
der 50jährigen Regierungszeit Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. 
sich vollzog. 
Die Zollschranken, welche bis 1848 die beiden unsere Monarchie 
bildenden Reichstheile trennten, sind seither gefallen, und wird es 
hoffentlich zu beiderseitigem Wohle auch künftig so bleiben. 
Ein schwerer Verlust am Zollgebiete im Süden wurde durch die 
Erweiterung der Zolllinie im Südosten teilweise compensirt. Wir 
wissen, wie viel hierbei der unermüdeten Thatkraft, der umfassenden 
Fürsorge des Monarchen zu danken ist, 
Wir wissen, welch warmes Interesse derselbe jederzeit für die 
Förderung von Industrie, Handel und Gewerbe bethätigt und dadurch 
den kräftigsten Ansporn zu allen Fortschritten auf diesem Gebiete ge 
geben hat. Wir wissen, mit welch seltener Hingebung, mit welch uner- 
müdeter Pflichttreue unser Kaiser Seiner so großen und schwierigen 
Regentenaufgabe obliegt. Mit einem Worte, wir wissen, was Oesterreichs 
Völker Ihm zu danken haben. Ganz Europa, die ganze Welt ehrt und 
preist in unserem Kaiser das Musterbild eines gnädigen, gerechten, nur 
auf das Wohl Seiner Völker und der ganzen Menschheit fürsorglichst 
bedachten Monarchen. 
Wie erst müssen Oesterreichs Völker demselben Anerkennung, 
Dankbarkeit, Anhänglichkeit, Liebe entgegenbringen, wie müssen Oester 
reichs wirtschaftlich schaffende Kreise solche Gefühle tief und nach 
haltig empfinden!
	        
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