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II. Semester: Die Börse, die Usancen der Börse und die Ge
schäfte an derselben mit sachlichen und stilistischen Erklärungen.
11. Geschichte und Methodik des kaufmännischen
Unterrichtes.
Wöchentlich eine Stunde.
Zweck dieses Gegenstandes ist das Interesse der zukünftigen
Handelsschulprofessoren für den besonderen Unterrichtszweig zu
erwecken, ferner die Bekanntmachung derselben mit der Geschichte der
inländischen und ausländischen Schulen und mit den auf der Tages
ordnung befindlichen Reformen, ferner die Einführung in die Methodik
des speciellen Fach-Unterrichtes.
Die Natur dieses Gegenstandes erforderte die Methode der Mit-
bethätigung der Hörer. Der Vortragende Professor trachtete das selbst
ständige Forschen der Schüler auf das bis jetzt wenig bekannte Gebiet
des inländischen kaufmännischen Unterrichtes zu lenken.
Gegenstand dieses Jahres war die Geschichte des ungarischen
kaufmännischen Unterrichtes. Der Vortragende versuchte in der Ein
leitung die Natur des Gegenstandes zu charakterisieren. Ferner behan
delte er die Geschichte des allgemeinen Unterrichtes und den gegen
wärtigen Stand desselben, indem er dabei auf die Stellung hinwies,
welche der kaufmännische Unterricht einnimmt, dann den Gang der Ent
wicklung von der Bibanco’schen Schule bis zum heutigen Tage. Indem
die Statuten vom Jahre 1895 als Ausgangspunkt angenommen wurden,
erfolgte eine Erörterung des Studienplanes der höheren Handelsschulen,
wobei die Wichtigkeit und die Rolle eines jeden Gegenstandes betont
wurde. Im Laufe seiner Vorlesung gieng er auch auf die anderen
Zweige des kaufmännischen Unterrichtes über (kaufmännische Lehrlings
anstalten, kaufmännische Curse für Frauen) und fügte praktische Be
merkungen aus der Didaktik und der Pädagogik ein. Er machte die Hörer
mit der Literatur des Gegenstandes bekannt und führte ihnen aus
seiner eigenen Sammlung die alten, jetzt selten gewordenen Programme
der kaufmännischen Anstalten vor.
Im zweiten Jahre gelangt das ausländische Schulwesen zum Vortrage.
12—13. Deutscher und französischer Correspondenzstil.
Wöchentlich je zwei bis drei Stunden.
Im ersten Schuljahre musste mit sehr großen Schwierigkeiten
gekämpft werden. Die erste war die Eintheilung der Stunden, die zweite
die Beschaffung der nothwendigen Hilfsmittel. Die Stundenvertheilung
wird durch den Umstand, dass die Hörer der einzelnen Fachgruppen
nach ihrem schon eingetheilten Stundenplan auf der Universität,
respective auf der Technischen Hochschule kaum im Stande sind, noch
wöchentlich drei Stunden, respective für beide Sprachen wöchentlich
sechs Stunden ausfindig zu machen, wo sie alle und auch der Professor
frei sind, sehr erschwert.