Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (2)

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Als Mittel zur intensiven Weiterbildung der Handelslehrer 
müssen angesehen werden: 
1. Kurze Curse (möglichst nicht in den Ferien), in welchen die 
Grundsätze, beziehungsweise vorzunehmende Veränderungen in dem 
Unterrichte der betreffenden Gegenstände Erörterung finden. 
2. Studienreisen unter Leitung von Fachleuten, wobei möglichst 
einige Jahre hindurch derselbe Leiter fungieren sollte, damit seine ge 
machten Erfahrungen den folgenden Exkursionen zugute kommen. 
3. Conferenzen behufs Besprechung von fachlichen und methodi 
schen, sowie organisatorischen Fragen. 
4. Eine Centralbibliothek, welche alle bedeutenderen in- und 
ausländischen Werke sowie Zeitschriften, die für die gelehrten Fächer 
in Betracht kommen, enthält und allen Lehramtscandidaten und Handels 
lehrern Entlehnungen leicht ermöglicht. 
5. Eine Zeitschrift, die alle Veränderungen auf allen bezüg 
lichen Gebieten veröffentlicht, und, um größeren Nutzen zu bringen, 
international sein sollte. Ich werde diesen Vorschlag, den ich bereits 
vor Jahren machte, dem nächsten internationalen Congress für das 
kaufmännische Unterrichtswesen zur Durchführung unterbreiten. 1 ) 
6. Unterstützung der wissenschaftlichen und praktischen 
Forschungen sowie der Fierausgabe von Werken, die infolge 
des beschränkten Interessentenkreises auf keinen bedeutenden Absatz 
hoffen können. 
7. Entsendung erfahrener Fachleute zum Studium aus 
ländischer Handelsplätze und Handelsschulen auf 3—12 Monate. 
8. Wiederholte praktische Thätigkeit der Handelslehrer 
von Zeit zu Zeit durch 3—4 Wochen während der Ferien in Unter 
nehmungen, deren Branche sie vorher noch nicht in der Praxis kennen 
gelernt haben. 
Selbst jeder vorurtheilslose Laie wird gewiss zugeben müssen, 
dass es für den Lehrer, welcher den Handelsverkehr und die Handels 
einrichtungen Hamburgs bespricht, mindestens ebenso nothwendig er 
scheint, dort gewesen zu sein, als man es für den classischen Philologen, 
welcher Lateinisch oder Griechisch vorträgt, nothwendig erachtet, 
dass er diejenigen Stätten besucht, an welchen vor Jahrhunderten diese 
Sprache gesprochen wurde. Es unterliegt keinem Zweifel, dass es für 
den Geschichtslehrer von Nutzen ist, die Überreste früherer Cultur zu 
sehen, um sich, je nach dem Grade seiner Phantasie, die fehlenden 
Momente zu ergänzen, und es ist nur zu wünschen, dass hiefür mehr 
Mittel vorhanden sind. 
*) F >as internationale Journal für das kaufmännische Unterrichtswesen ist 
derart gedacht, dass die Artikel in deutscher, französischer, englischer oder italienischer 
Sprache erscheinen und die einzelnen Nummern in den verschiedenen in Betracht 
kommenden Ländern von den Mitgliedern des Redactions-Comites zusammengestellt, 
redigiert und herausgegeben werden.
	        
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