Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (2)

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Die Fortsetzung jener Überlieferungen ist mir nicht nur ein 
theueres Vermächtnis, sondern auch lebhaft empfundenes Be 
dürfnis. 
Durchdrungen von der Bedeutung, welche dem Emporblühen 
des wirtschaftlichen Lebens für die gedeihliche Entwicklung jedes 
Staatswesens zukommt, bringe ich der heimatlichen Production in 
allen ihren Zweigen das lebendigste Interesse und die Bereitwillig 
keit entgegen, fördernd mitzuarbeiten, soweit ich nur vermag. 
Auch ich bin — dank den Erfahrungen, die ich auf meinen 
Reisen gesammelt habe — der Anschauung, dass unsere wirtschaft 
liche Thätigkeit einerseits durch Berührung mit den Erscheinungen 
auf dem Weltmarkt erweitert, andererseits aber auch gekräftigt und 
gestählt werden muss, um mit größerem Nachdruck in den allgemeinen 
Wettbewerb Eintreten zu können. 
Die natürlichen Voraussetzungen für einen glücklichen Auf 
schwung der wirtschaftlichen Verhältnisse sind bei uns nicht weniger 
vorhanden als anderwärts, aber allerdings muss mancher verborgene 
Schatz noch gehoben, manche schlummernde Kraft noch geweckt 
werden. 
Eines aber thut vor allem noth, und das ist, dass alle Factorea, 
welche berufen sind, an der Pflege unserer wirtschaftlichen Interessen 
mitzuwirken, dieser ernsten Pflicht eingedenk in Eintracht, sich gegen 
seitig ergänzend und unterstützend, Zusammenarbeiten, um alle bevor 
stehenden wirtschaftlichen Aufgaben einer Lösung zuzuführen, welche 
die Prosperität wie des einzelnen so jene des gesummten schönen 
und reichgesegneten Vaterlandes verbürgt. 
Heute das erstemal in Ihrer Mitte, möchte ich den Wunsch 
aussprechet), dass die Institution des Handels-Museums in dem Geiste, 
der sie bisher beseelt hat, auch fernerhin den ihr gesteckten hohen 
Zielen zusteuern möge. Dann wird sie als Sammel- und Brennpunkt 
aller Bestrebungen, welche die Förderung des österreichischen Ex 
portes bezwecken, stets eine der kräftigsten Stützen unserer 
Kaufmannschaft bilden und beitragen, dieser neue Bahnen zu 
weisen. 
Sie, meine Herren, darf ich wohl heute schon dazu beglück 
wünschen, dass Sie Ihre gereifte Erfahrung und Ihre erprobte Kraft 
in den Dienst so fruchtverheißender und patriotischer Arbeit gestellt 
haben.'» 
Nach ehrerbietigstem Danke für die gnädigen Worte des Herrn 
Protectors hielt der Präsident einen Rückblick auf die bisherige Thätig 
keit und die Entwicklung der Anstalt. 
Hierauf wurde der Bericht für das Jahr 1899 durch den Director 
des Museums vorgetragen. 
Nach Erstattung des Gassen- und Revisorenberichtes wurde die 
Versammlung geschlossen.
	        
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