255
X. Abendvorlesungen
im Winter-Semester 1899—1900.
Die Curse fanden vom 16. October bis 16. December 1899 statt.
Die Inscriptionsgebür betrug für jeden Curs einen Gulden. Collegiengeld
wurde keines eingehoben. Die in diesem Jahre behandelten
Themen werden in den nächsten Jahren nicht zur Wiederholung
gelangen.
Jeden Montag 1 / 2 8-—%10 Uhr abends. Betriebsformen und
Verrechnungsarten der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen
schaften. (Vicedirector Prof. Anton Schmid.)
Jeden Dienstag und Freitag J ./ a 8-—7*9 Uhr abends. Techno
logie der landwirtschaftlichen Gewerbe (Zucker, Bier, Spiritus)
mit Demonstrationen im Laboratorium für Warenkunde. (Prof. Dr.
Siegmund Feitier.)
Jeden Mittwoch und Samstag 7—8 Uhr abends. Englische
Stenographie (in der Übertragung des Gabelsberger’schen Systems
durch Heinrich Richter). (Docent Hans Strigl.) An diesen Curs
reihte sich vom 15. Jänner bis 16. März 190Ü ein solcher über fran
zösische Stenographie und englische Stenographie für Vorgeschrittene
durch denselben Vortragenden an.
Jeden Mittwoch und Samstag 8—9 Uhr abends. Das Zollwesen
und seine wirtschaftliche Bedeutung (mit Erläuterung des öster
reichisch-ungarischen Zolltarifes). (Prof. Dr. Siegmund Feilbogen.)
Vom 17. November ab jeden Dienstag und Freitag 7—8 Uhr
abends. Die Handels- und Geschäftsverhältnisse in Ostasien.
(K. u. k. Vice-Consul in Shanghai Nikolaus Post.)
INHALT DER VORTRÄGE:
Betriebsformen und Verrechnungsarten der Genossenschaften.
Entwicklung des Genossenschaftswesens in den Culturstaaten.
Wesen und Bedeutung der Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften.
Gesetzliche Bestimmungen über die Genossenschaften. Die verschiedenen
Zweige des genossenschaftlichen Betriebes. Organisation, Betrieb und
Verrechnung bei den wichtigsten Genossenschaftsarten. (Spar- und Vor
schussvereine, Consumvereine, Productivgenossenschaften.) Die einfache,
doppelte und amerikanische Buchhaltung in ihrer Anwendung beim ge
nossenschaftlichen Betrieb. Leitung und Controle des Betriebes.
Technologie der landwirtschaftlichen Gewerbe.
I. Zucker. Historischer Rückblick. Vorkommen und Eigen
schaften des Zuckers. Die Rohzuckerfabrication. Darstellung des Zuckers
aus dem Zuckerrohr. Die Raffination des Rohzuckers. Die Saftmelis-
fabrication. Die Aufarbeitung der Nachproducte. Traubenzucker.