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Rechtslehren klargelegt und dem Verständnisse der Hörer näher
gebracht werden, so dass die einzelnen Rechtssätze ihnen nicht
mehr als leicht vergessene zufällige Normen, sondern als wohl
verstandene nöthwendige Folgen der staatlichen Ordnung er
scheinen, damit die Rechtsanwendung in der Praxis dem Hörer
leicht falle.
Die kaufmännische Correspondenz wird im Verlaufe der Vor
lesung bei den einzelnen behandelten Partien nach ihrem recht
lichen Inhalte besprochen, und es werden hiebei auch die Irr-
thümer auseinandergesetzt, welchen die Praxis bei ihrer Corre
spondenz bisweilen anheimfällt.
2. Internationales Wechsel- und Checkrecht.
Wechselrecht. Wiederholung des österreichischen Wechselrechtes.
Erfordernisse der Giltigkeit ausländischer Wechsel im Inlande
und inländischer Wechsel im Auslande.
Gegenüberstellung der Grundprincipien des deutschen und des
französischen Wechselrechtes. Herrschaftsgebiete beider Wechsel
rechtssysteme und Quellen des ausländischen Wechselrechtes.
Die Wechselerforderoisse in den einzelnen Ländern.
Die wichtigsten Normen des französischen und englischen
Wechselrechtes. Seminaristische Behandlung des Stoffes durch
praktische Wechselrechtsfälle.
Checkrecht. Das geltende Gewohnheitsrecht, die Nothwendigkeit
einer gesetzlichen Regelung. Der österreichische und deutsche
Checkgesetzentwurf. Die Behandlung des Checks als Wechsel in
England. Das französische Checkrecht.
III. Mustercomptoir.
I. Jahrgang. Gedrängte Wiederholung der wichtigsten Abschnitte
der kaufmännischen Arithmetik, soweit dieselbe mit Rücksicht
auf die Ziele der Akademie in Frage kommt, sowie der Grund
sätze der einfachen und doppelten Buchhaltung. Organisation
der Buchhaltung und des Comptoirdienstes. Die Buchhaltung
im Export- und Fabriksgeschäfte. Die hiebei vorkommenden
Comptoirarbeiten und Correspondenzen. Praktische Durchführung
eines Exportgeschäftes mit der comptoiristischen Ausarbeitung
eines Geschäftsganges, wobei der Betrieb eingehend besprochen
wird.
II. Jahrgang. Neuere Buchhaltungsmethoden und Formen. Die
Buchhaltung bei Actiengesellschaften. Die Bilanzen, ihre Beurthei-
lung und ihre Prüfung. Geheim-Buchhaltung. Behandlung und Durch
führung schwieriger Correspondenzen und Geschäftsfälle. Port-
gesetzte comptoiristische Übungen durch Ausarbeitung von Ge
schäftsfällen des Export- sowie des ausländischen, besonders über
seeischen Importhandels für Eigen- und Commissionsrechnung,
wobei auch die in den wichtigsten Handelsstaaten gebräuchlichen