Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (2)

Ländern im Aufschwung begriffen ist und das Ausland fortwährend 
sogar Lehrer mit ganz kurzer Unterrichtspraxis aus Österreich unter 
glänzenden Bedingungen engagiert, wobei noch zu bedenken ist, dass 
ein Theil der in Betracht kommenden Kräfte immer wieder in die 
Praxis übertreten kann und da unter günstigen Umständen ein unverhält 
nismäßig größeres Einkommen haben würde. Die Reform der Triester 
Hochschule bildet seit Jahren den Gegenstand von Berathungen seitens 
der betheiligten Factoren. Die wünschenswerte Reform der Handels 
hochschule im allgemeinen soll an anderer Stelle besprochen werden. 
Wenn alle betheiligten Factoren mit vereinten Kräften unermüd 
lich thätig sind, kann es nicht fehlen, dass auch die Handelshoch 
schulen sich sowohl bei den Praktikern als auch bei den Theoretikern 
Freunde und Anerkennung verschaffen und ihre Berechtigung und 
Nützlichkeit immer mehr zutage tritt. Einer neuen Erscheinung, welche 
die Beherrschung eines solch umfangreichen Materials erheischt, muss 
umso länger Zeit gelassen werden zur ruhigen Entwickelung, um das 
erstrebenswerte Ziel der vollkommenen Ausbildung aller Special 
fächer zu erreichen. Jedenfalls dürfen wir nicht Zurückbleiben in dem 
allgemeinen Wettkampf zur Hebung der commercieilen Ausbildung. 
Mögen es die wirksame Unterstützung seitens aller 
Factoren, ausreichende Mittel und die unermüdliche Thätig- 
keit jedes einzelnen im Interesse der Gesammtheit ermöglichen, 
Österreich an dem friedlichen Wettkampfe auf dem Weltmärkte mit 
wachsendem Erfolge theilnehmen zu sehen. 
Ein großes Feld für Reformbestrebungen ergibt die Frage der Fort 
bildung der bereits in der Praxis thätigen jungen Kaufleute 
die gegenwärtig sehr verschiedenartig und leider auch oft ziellos betrieben 
wird und eines näheren Studiums sowie einer Regelung besonders aus 
diesem Grunde bedarf, weil gerade der angehende junge Kaufmann 
sehr selten weiß, in welcher Branche und auf welchem Specialgebiet 
derselben er später thätig sein wird. Für die bereits im praktischen 
Geschäftsleben thätigen Kaufleute wären daher frei zugängliche und 
möglichst wenig pecuniäre Opfer verlangende, aber auf keinen Fall 
unentgeltliche Curse, die zu einer Zeit stattfinden, zu welcher die 
meisten der Interessenten durch ihre Berufspflichten nicht abgehalten 
sind, von größter Wichtigkeit, wobei grundsätzlich besonders Special 
gebiete zur Behandlung kommen sollten und eine einheitliche Regelung 
wünschenswert wäre. Diese F’ortbildungscurse finden durch das k. k. 
österreichische Handels-Museum in Wien seit Jahren eine intensive 
Pflege, ferner durch die kaufmännischen Vereine, Handelslehranstalten, 
Privatschulen etc. v ) 
1 ) Über die Bestrebungen des k. k. Handels-Museums auf diesem Gebiete 
gibt sowohl das erste Jahrbuch der Export-Akademie (Werdegang der Akademie) 
als auch die vom Curatorium herausgegebene Denkschrift aus Anlass des ‘25jährigen 
Jubiläums des Museums erschöpfende Auskunft.
	        
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