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4n der Lehranstalt in Basel werden ein fingierter Geschäftsgang
einer Collectivgesellschaft mit Import und Export sowie conjjmerte
Comptoirarbeiten ausgearbeitet.
Die Handelslehranstalten in Basel, Bern und Breiburg haben
ihrem Lehrplane nach kein eigentliches Übungscomptoir. Die Anstalt ip
X uzern fasst einfache Bureauarbeiten im Zusammenhang, Erläuterungen
aus Handelslehre, Handelsrecht, Geographie und Warenkunde Doku
mente im Bau-, Waren- und Versicherungsgeschäft, Maschmschreiben
und Handelskorrespondenz in fremden Sprachen in dem Comptoir zu
sammen.
Die Anstalten in Solothurn, St. Gallen, Winterthur, Chaux-
de-Fonds, Lausanne, Le Locle führen das Übungscomptoir nach
der ersten Form durch.
Die Cantonschule in Zürich unterhält einen Verkehr mit
wirklichen Handelsfirmen, die Töchterschule in Zürich betreibt
ein Lehrmittel- und Schreibmaterialiengeschäft „mit wirklichem Umsatz .
Eine sehr weitgehende und stufenweise steigende Behandlung
erfährt das Übungscomptoir an der Cantonalen Handelsschule in
Bellinzona, deren Lehrplan*) hicfür beachtenswert erscheint. Danach
*) Banco modello (Pratica commerciale).
III. Jahrgang.
Errichtung des Geschäftes. — Eröffnungsbilanz, wenn es sich um
eine Einzelfirma handelt. — Gesellschaftsvertrag, wenn es sich um eine Handels
gesellschaft handelt, — Einbringung von Gütern seitens der Gesellschafter, I.hei -
Zahlungen oder gänzliche Einzahlung der Veimögensantheüe. — Vorbereitung und
'Fröffmmp' der Haupt - und Hilfsbüchcr.
Fingierte Geschäftsfälle. - Kauf und Verkauf von Waren für eigene
Rechnung auf dem Platze oder fremden Plätzen nach den verschiedenen Arten,
welche in der Praxis vorzukommen pflegen, sei es direct ohne Vermittlung oder
durch Vermittlung von Maklern, Reisenden, Vertretern, sei es gegen bar, Conto-
Corrent, gegen "Wechsel etc. ,
Kauf und Verkauf von Waren im fremden Auftrag und für Rechnung
eines Dritten. — Kauf und Verkauf von Waren durch Commissionäre im Auftrag
und für Rechnung eines Hauses, . . ,
Kauf und Verkauf von Waren durch Gesellschaften nach der verschiedenen
Art und Weise, wie Gesellschaften zu entstehen pflegen. — Zahlung von bracht,
Zoll, Maklergebür, von Spesen an den Spediteur etc. _ Incassi oderFVf“
a conto oder zum Begleiche von Forderungen oder Schulden. - Gelde nlagen
bei Banken. — Entnahmen. — Acceptierung und Zahlung von Latten und An
Weisungen. -• Aval. Ausstellung von Wechseln und deren Begebung. - Kauf
von schweizerischen Wechseln oder Devisen, deren Erneuerung und Weiter
begebung. Begebung von Werten zur Escomptierung bei Banken. - 1. rolon-
gation von Wechseln. — Protest mangels Annahme oder mangels Zahlung.
Nachnahmen. — Überweisung von Geld mittelst Wechsel. — Kauf und \ eikaut
von Renten. - Bankcommissionsgeschäfte. Participations-Bankgeschafte mit einem
inländischen oder ausländischen Theilhaber. , ,
Liquidierungen, Calculationen und Geschaftsdocumente.
Facturen - Maße und Gewichte. - Einkaufspreis, Spesen und Reingewinn.
_ Ladeschein und Versicherungspolizze. - Bestimmungen über große und
kleine Havarie. — Liquidierung von Waren - Participationsgeschaften.
Berechnung der Conto-Correntzinsen nach den verschiedenen gebräuchlichen
Methoden. - Rechnungsauszüge. - Wechsel in den verschiedenen Formen und