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Am letzten Tage, dem 31. Juli, besuchten die Hörer die ein
zelnen Reichshäuser in der Rue des Nations, von welchen besonders
diejenigen von Peru, Italien, Türkei, Bosnien, Persien, Norwegen,
Luxemburg, Finland, Bulgarien, Rumänien, Griechenland und Serbien
den Besuchern interessante Darstellungen boten. Gerade die in den
Pavillons der kleineren Staaten in möglichster Vollkommenheit vor
handene Ausstellung der Producte des betreffenden Landes konnte
einen Einblick in den Stand der Production, den Umfang der indu
striellen Thätigkeit, die eventuellen Aussichten eines Importes oder
Exportes sowie den Geschmack der Bevölkerung gewähren.
Der Nachmittag verblieb den Theilnehmern zum Besuche der
beiden Kunstpaläste in der Ausstellung, welche so viele bedeutende
Objecte enthielten, dass es schwer hielt, sich die durchaus nöthige
Beschränkung aufzuerlegen.
Am Abende des 31. Juli reisten alle Hörer der Akademie über
Straßburg, Karlsruhe, Stuttgart und München nach Wien zurück.
Selbstredend war das Ergebnis für den einzelnen je nach dem
Grade seiner Aufnahmsfähigkeit und der Intensität seines Studiums ver
schieden. Sehr beeinträchtigt wurde der Erfolg der Excursion durch
die selbst für diese Zeit in Paris ganz abnorme Hitze, welche an einem
Tage — dem 24. Juli — den höchsten Grad seit einem Jahrhundert
erreichte, ferner durch die Menge der Besucher in der Ausstellung.
Der Gesundheitszustand aller Theilnehmer war während der
ganzen Zeit vortrefflich.
Das Gesammtergebnis der Excursion kann jedenfalls als recht
befriedigend bezeichnet werden, da die eingangs angeführten Absichten
erreicht werden konnten und außerdem die einzelnen Professoren und
Hörer auch mit geringerem Kostenaufwand die Möglichkeit hatten,
durch längeren Aufenthalt in Paris oder in verschiedenen Städten auf
der Rückreise die Weiterbildung in ihrem Specialgebiete zu fördern.
Nach Beendigung der Excursion unternahmen der Vicedirector,
die Professoren Dr. Hellauer und Ziegler eine Studienreise zur Be
sichtigung der Hafenanlagen und Handelseinrichtungen in Hävre und
verblieben dann noch zwei Wochen in Paris, um sich einem ein
gehenderen Studium der Ausstellung und der commerciellen Ver
kältnisse widmen zu können. Vom 3. bis 10. August wohnten alle
Professoren dem Internationalen Congress für das kaufmännische Unter
richtswesen an und besuchten im Verlaufe^ desselben die „Ecole des
hautes ötudes commerciales“ und die „Ecole commerciale“, Rue
Trudaine, ferner die „Ecole centrale des Arts et Metiers“ und das
„Conservatoire des Arts et Metiers“.