lichkeit dem Gemenge von Metalloxyd und Aluminium, den Process
beliebig lange zu unterhalten. Das Entzündungsgemisch besteht aus
fein vertheiltem Aluminium (Aluminiumbronze) mit einem Sauerstoff
abgebenden Körper (Baryumsuperoxyd) gemischt. Die Zündkirsche, aus
derselben Mischung bestehend, wird mit einem Bindemittel zu kleinen
Kugeln geformt (daher der Name Zündkirsche), ein Stückchen Magne
siumband in der Mitte derselben hineingesteckt, welches mit einem
Zündhölzchen leicht zum Brennen gebracht werden kann. Da sonst
alle Reductionsmittel (zumeist Kohle), die im großen zur Darstellung
der Metalle dienen, in das Metall mit übergehen, so konnte man bisher
nur auf Umwegen und nur in geringen Mengen reine Metalle oft nur unter
großen Schwierigkeiten darstellen. Nach diesem Verfahren ist es aber eine
einfache Sache, sowohl im kleinen als im großen, reine Metalle mittelst
Aluminium zu erhalten, und um die Metalle auch aluminiumfrei zu
bekommen, gibt man immer einen kleinen Überschuss von Oxyd. Die
Reaction wird im kleinen in Tiegeln aus feuerfestem Material durch
geführt, die im Innern mit einer Schichte von Korund ausgekleidet und
ebenfalls ein Erzeugnis der Thermo-Industrie-Gesellschaft sind. Im großen
benützt man Tiegelöfen aus demselben Material, die es gestatten, unten
von Zeit zu Zeit das flüssige Metall und oben die flüssige Schlacke
abzulassen. Während die Herstellung chemisch reinen Chroms oder
Mangans bisher nur grammweise erfolgte, vermag man heute leicht
und in kurzer Zeit einige hundert Kilo dieser Metalle darzustellen. Will
man Mangan oder Chrom gewinnen, so wird das Gemenge von Mangan-
oxyd und Aluminium, beziehungsweise von Chromoxyd und Aluminium
in den Tiegel eingebracht, so (lass der Boden reichlich davon bedeckt
ist. Das Aluminium wendet man in Form voti Aluminiumgrieß (im
gekörnten Zustande) an. Bei Herstellung reiner Metalle ist es nöthig,
auch reines Aluminium anzuwenden. Diese Schichte bedeckt man mit
ein wenig Ztindgemisch, bettet die Zündkirsche ein und bringt sie,
indem man den Magnesiumdraht entzündet, zur lebhaften Verbrennung,
die sich durch das Zündgemisch auf das Oxydaluminiumgemisch über
trägt. Man hat dann nur immer so rasch Oxydmischung einzutragen,
dass die oberste Schichte des Tiegels davon bedeckt ist, und hat in
kürzester Zeit denselben gefüllt. Nach kurzer Zeit findet man unten
den Metallregulus, oben die Schlacke, wobei mitunter in den Hohlräumen
der Schlacke von der Chromdarstellung sich sehr hübsche Krystalle
von echtem Rubin bilden. Chrom und Mangan sind nun vielfacher An
wendung fähig. Wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen chemische
Agentien und hohe Temperaturen empfiehlt sich Chrom zur Herstellung
chemischer Geräthschaften, und da es nun leicht darzustellen ist und
außerdem eine schöne .silberweise Farbe besitzt, die sich an der Luft
hält, wird es vielleicht einmal in mancher Beziehung dem Platin Con-
currenz machen können. Außerdem werden viele Chromlegierungen
benützt, Ferrochrom in der Stahlfabrication etc. Mangan wird technisch
ebenfalls vielfach in Form von Legierungen (Spiegelmetall, Ferromangan)
verwendet. Neuerer Zeit stellt man Mangankupfer, Manganbronzen etc. her.