Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (3)

lichkeit dem Gemenge von Metalloxyd und Aluminium, den Process 
beliebig lange zu unterhalten. Das Entzündungsgemisch besteht aus 
fein vertheiltem Aluminium (Aluminiumbronze) mit einem Sauerstoff 
abgebenden Körper (Baryumsuperoxyd) gemischt. Die Zündkirsche, aus 
derselben Mischung bestehend, wird mit einem Bindemittel zu kleinen 
Kugeln geformt (daher der Name Zündkirsche), ein Stückchen Magne 
siumband in der Mitte derselben hineingesteckt, welches mit einem 
Zündhölzchen leicht zum Brennen gebracht werden kann. Da sonst 
alle Reductionsmittel (zumeist Kohle), die im großen zur Darstellung 
der Metalle dienen, in das Metall mit übergehen, so konnte man bisher 
nur auf Umwegen und nur in geringen Mengen reine Metalle oft nur unter 
großen Schwierigkeiten darstellen. Nach diesem Verfahren ist es aber eine 
einfache Sache, sowohl im kleinen als im großen, reine Metalle mittelst 
Aluminium zu erhalten, und um die Metalle auch aluminiumfrei zu 
bekommen, gibt man immer einen kleinen Überschuss von Oxyd. Die 
Reaction wird im kleinen in Tiegeln aus feuerfestem Material durch 
geführt, die im Innern mit einer Schichte von Korund ausgekleidet und 
ebenfalls ein Erzeugnis der Thermo-Industrie-Gesellschaft sind. Im großen 
benützt man Tiegelöfen aus demselben Material, die es gestatten, unten 
von Zeit zu Zeit das flüssige Metall und oben die flüssige Schlacke 
abzulassen. Während die Herstellung chemisch reinen Chroms oder 
Mangans bisher nur grammweise erfolgte, vermag man heute leicht 
und in kurzer Zeit einige hundert Kilo dieser Metalle darzustellen. Will 
man Mangan oder Chrom gewinnen, so wird das Gemenge von Mangan- 
oxyd und Aluminium, beziehungsweise von Chromoxyd und Aluminium 
in den Tiegel eingebracht, so (lass der Boden reichlich davon bedeckt 
ist. Das Aluminium wendet man in Form voti Aluminiumgrieß (im 
gekörnten Zustande) an. Bei Herstellung reiner Metalle ist es nöthig, 
auch reines Aluminium anzuwenden. Diese Schichte bedeckt man mit 
ein wenig Ztindgemisch, bettet die Zündkirsche ein und bringt sie, 
indem man den Magnesiumdraht entzündet, zur lebhaften Verbrennung, 
die sich durch das Zündgemisch auf das Oxydaluminiumgemisch über 
trägt. Man hat dann nur immer so rasch Oxydmischung einzutragen, 
dass die oberste Schichte des Tiegels davon bedeckt ist, und hat in 
kürzester Zeit denselben gefüllt. Nach kurzer Zeit findet man unten 
den Metallregulus, oben die Schlacke, wobei mitunter in den Hohlräumen 
der Schlacke von der Chromdarstellung sich sehr hübsche Krystalle 
von echtem Rubin bilden. Chrom und Mangan sind nun vielfacher An 
wendung fähig. Wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen chemische 
Agentien und hohe Temperaturen empfiehlt sich Chrom zur Herstellung 
chemischer Geräthschaften, und da es nun leicht darzustellen ist und 
außerdem eine schöne .silberweise Farbe besitzt, die sich an der Luft 
hält, wird es vielleicht einmal in mancher Beziehung dem Platin Con- 
currenz machen können. Außerdem werden viele Chromlegierungen 
benützt, Ferrochrom in der Stahlfabrication etc. Mangan wird technisch 
ebenfalls vielfach in Form von Legierungen (Spiegelmetall, Ferromangan) 
verwendet. Neuerer Zeit stellt man Mangankupfer, Manganbronzen etc. her.
	        
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