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und in analoger Weise je nach seinen besonderen Intentionen auch unter
den Sprachen von weniger universaler Bedeutung. Es hat etwas Ver
lockendes, sich das Bild einer derartigen großen Handelshochschule
vor Augen zu halten, die jeden einzelnen ihrer Hörer für sein erwähltes
Arbeitsgebiet auf das gründlichste vorbereitet. Immerhin aber lässt
schon die Einvägung der grossen Kosten, welche eine derartige wahr
hafte „commercielle Universität“ erfordern würde, für die Gegenwart
die Verwirklichung der angeregten specialistischen Gestaltung der
Elandelshochschule nur in sehr beschränktem Maße zu. Eis wäre indes
nicht unmöglich, dass an Handelshochschulen auch für eine gelegent
liche specialistische Behandlung des einen oder anderen wichtigeren
Gebietes der erforderliche Platz im Lehrplane und die nothwendigen
I,ehrmittel gewonnen würden.
Das Ideal derartiger geographischer Specialcollegien, die als
solche nicht nur die Eiandelsgeographie, sondern auch die allgemeine
physische und politische Geographie der betreffenden Länder — wo
ein besonderer ethnographischer Lehrstuhl fehlt, auch das ethnographische
Moment — eingehend berücksichtigen müssten, findet keine Stätte an
den bestehenden selbständigen Handelshochschulen, die in
kurzer, knapp ausreichender Zeit ihren zumeist überbürdeten Hörern
umfangreiche allgemeine commercielle Kenntnisse vermitteln sollen.
Der geographische Unterricht hat hier lediglich die Aufgabe, eine ge
drängte Weltübersicht zu bieten; die nach dem Kölner Studienplan
verfügbare Zeit ermöglicht dies nur in den knappsten Umrissen. Wenn
die Stundenzahl des handelsgeographischen Unterrichtes an der Export-
Akademie (2—3 in der Woche durch 4 Semester) eine etwas größere
ist, so ist sie doch — angesichts der großen Bedeutung desselben gerade
für den Warenhandel mit dem Auslande — durchaus nicht zu reichlich
bemessen. Die geringe Stundenzahl nöthigt an diesen Anstalten zu einer
speciellen, fast ausschließlichen Berücksichtigung der wirtschafts
geographischen Momente, neben denen die allgemeingeographischen That-
sachen, ihre natürliche Grundlage, nur als solche constatiert werden
können. Es muss vorausgesetzt werden, dass diese grundlegenden all
gemeinen Thatsachen den Studierenden von der Mittelschule her in
lebendiger Erinnerung sind, eine Voraussetzung, die durchaus nicht
immer zutrifft — anderseits aber muss bei den Hörern doch durch
geeignete Recapitulation wenigstens das Bewusstsein erweckt werden,
dass Kenntnis und Verständnis derselben auch von praktischem Wert
für den Kaufmann sind.
Bei aller Verschiedenheit zwischen dem handelsgeographischen
fortlaufenden Cursus und den handelsgeographischen Specialcollegien
sind aber beiden jene Charakterzüge gemein, die sich aus dem Unter
schied zwischen Hochschule und Mittelschule ergeben. Hierüber habe
ich mich auf dem Kongress für Wirtschaftsgeographie in Paris 1900
kurz ausgesprochen und gedenke ausführlicher darauf zurückzukommen.
Es sei hier nur kurz hervorgehoben, dass einerseits auf der Hochschule
die Ausscheidung des nicht zum eigentlichen Gegenstände gehörigen