Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (3)

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mehr Sache des Zufalls, da die mögliche Auswahl noch recht be- 
schränkt ist; es kann das Relief daher nur als gelegentliche u- 
gänzung der Karte und der Abbildungen in Betracht kommen. 
III. 
je größer die Fortschritte der graphischen Künste werden, in 
desto' ausgedehnterem Maße vermag die Abbildung an Stelle (lei- 
plastischen Nachbildung eines Objectes zu treten. Findet man doch 
z . B. in amerikanischen Zeitschriften bereits Gesteinsproben so tauschend 
wiedergegeben, dass man meint, das Bild müsse sich glatt und kalt an 
fühlen ! Die Abbildung im engeren Sinne ebenso wie die kartographische 
Darstellung (Karte und Kartogramm) und das Diagramm oder Graphikon 
treten daher auch unter den Hilfsmitteln des handelsgeographischen 
Unterrichtes immer mehr in den Vordergrund. Alle diese Arten von 
Bildern vermag man aber dem Zuhörer in zweierlei Form zu bieten, 
unmittelbar durch Aushängen oder Auflegen und mittelbar durch 
die Vorführung ihres Lichtbildes im Skioptikon. Die letztere bietet 
eine große Anzahl von Vortheilen, namentlich die Concentration der 
Aufmerksamkeit*) auf das eine vorgeführte Object und die deutliche 
Sichtbarkeit desselben für alle Anwesenden. Es gibt Lehrer, welche 
deshalb am liebsten jede andere Art von Veranschaulichung durch die 
skioptische Projection ersetzen möchten. Allein die Wirksamkeit der 
letzteren versagt in allen jenen Fällen, in denen eine bestimmte Ab 
bildung dem Lernenden durch längere Zeit beständig vor Augen 
gehalten werden soll, und namentlich, wo es gilt, wiederholt einen ver 
gleichenden Blick auf mehrere Darstellungen zu werfen. Allerdings 
ist es bis zu einem gewissen Grade möglich, auf einem Diapositiv 
eine Anzahl von Bildern, Curven u. dgi zu vereinigen - allem cs 
fehlt doch die Möglichkeit, sie untereinander und mit anderen beliebig 
zu gruppieren und zu verschieben, wie dies mit Wandbildern ohneweiters 
geschehen kann.**) ....... 
Das Skioptikon kann also, auch wenn es im weitest möglichen 
Umfange zur Anwendung kommt, andere Veranschaulichungsmittel nicht 
völlig verdrängen. Überdies setzen rein äußere, sozusagen technische, 
Momente seiner Verwendung weitere Schranken. Das Ideal der letzteren 
besteht zweifellos im «Skioptikonvortrag», das will sagen: in der engsten 
und unmittelbarsten Verbindung der bildlichen Vorführungen mit dem 
*) Die von den jugendlichen Zuhörern der Mittelschule nicht m dem Maße 
zu erwarten ist, wie man es an der Hochschule voraussetzen darb 
*») Überdies kann eine Photographie, Karte, Tableau u. dgl. vom Docenteu 
oder vom Studierenden zu Wiederholungszwecken jederzeit ohne besondere Schwie 
rigkeit eingesehen werden; die Reproduction des Diapositivs erfordert abei jede 
mal eine relativ umständliche Manipulation und das Diapositiv selbst ist einer.,ci s 
zu klein, um aus ihm sofort Details zu erkennen, anderseits zu gebrechlich, als 
dass man es unbedenklich durch verschiedene Hände gehen lassen konnte. D 
Export-Akademie ist daher bestrebt, neben den vorhandenen Diapositiven aucn 
Papierbilder derselben Objecte zu den genannten Zwecken zu erhalten.
	        
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