Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (3)

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Handelsmittelschulen.*) Man wird also über das im Handel leicht er 
hältliche Material hinausgreifen und die Diapositive, ja selbst die ihnen 
zugrunde liegenden Negative sich mit oft erheblicher Mühe verschaffen 
oder sogar hersteilen müssen. Festet man hiebei sein xVbsehen auf das 
wirklich Typische und strebt in diesem Vollständigkeit an, so wird 
sich dies Ziel nicht im ersten Anlaufe erreichen lassen. Es lässt sich 
aber erreichen. Das zeigt auf rein wissenschaftlichem Gebiete z. B. die 
schon erwähnte Collection des geographischen Instituts an der Wiener 
Universität, die zum großen Theil im Handel nicht erhältliche Ab 
bildungen solcher Objecte umfasst, die vom ästhetischen und touristi 
schen Standpunkte aus kein Interesse besitzen und nur den Fachmann 
zu einer photographischen Aufnahme verlocken. Diese wurden theils 
durch die eigene photographierende Thätigkeit von Professor, Assistent 
und Studierenden, theils durch einen lebhaften Tauschverkehr mit in- 
und ausländischen Instituten und Privaten gewonnen. Auf handels 
geographischem Gebiete aber kann die reiche Sammlung der Wiener 
Handelsakademie als Vorbild dienen, welche durch die Einsendungen 
ihrer über die ganze Welt verbreiteten ehemaligen Schüler ständige 
Bereicherung erfährt. Die Export-Akademie, ebenso wie die anderen 
noch jugendlichen Handelshochschulen deutscher Zunge, hat auf den 
angeführten Wegen erst nach Ablauf einer gewissen Spanne Zeit wert 
volle Beiträge zu ihrer Collection zu erwarten. Der Grundstock der 
selben wurde vielmehr auf Anregung des k. k. Handelsmuseums an Ort 
und Stelle gewonnen; insbesondere haben eine große Zahl von k. u. k.Kon 
sulaten aus ihren Gebieten mit größter Bereitwilligkeit charakteristische, 
für den commerciellen Unterricht verwertbare Bilder besorgt und bei 
deren Auswahl zumeist den erwünschten richtigen Gesichtspunkten 
verständnisvoll Rechnung getragen. Das so gewonnene Material das 
schon jetzt die Grundlage für mehr als 1100 Diapositive abgibt — 
enthält manche wertvolle und schwer erlangbare Darstellung, von denen 
nicht wenige eigens für diesen Zweck hergestellt wurden. Der han 
delsgeographische Theil dieser Collection ist naturgemäß noch nicht ftii 
alle Theile der Erde von gleicher Reichhaltigkeit und bedarf noch 
einer systematischen Ergänzung, theils durch Ankauf geeigneter Dia 
positive, theils durch Reproduction geeignet erscheinender Originale, 
theils durch Veranlassung eigener Aufnahmen indem oben angedeuteten 
Sinne. Es ist die Aufgabe der nächsten Jahre, diese Completierung unter- 
fortgesetzter Aufmerksamkeit auf alles sich bietende neue Material 
durchzuführen — eine Arbeit, die nie zu vollem Abschluss gelangen 
kann, weil ja die dargestellten Verhältnisse selbst keine unveränderlichen 
sind.’ Schon jetzt aber ist das Material für die überseeischen Länder 
ein sehr reichliches und für jene gedrängte Weltübersicht, welche der 
handelsgeographische Unterricht bieten kann, im ganzen ausreichendes. 
Für eine ziemliche Anzahl von Gebieten würde es sogar den An- 
*) Dies gilt nicht für propädeutische Vorlesungen, wie etwa der Vor- 
bereitungscurs der Export-Akademie im Vergleiche zu den Jahrgängen der Akademie 
sie bietet.
	        
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