Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (3)

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forderungen für ein Specialcolleg genügen. Dadurch wird für diese 
eine rigorose Auswahl des Anschaulichsten und insbesondere auch eine 
systematische Abwechslung bei den einzelnen Wiederholungen und 
Übungen ermöglicht. Man vermag dieselben Ihatsachen je nach Bedarf 
durch verschiedene Belegstücke zu veranschaulichen. 
IV. 
Es entsteht nun die Frage, in welcher Weise die der Verwendung 
des Skioptikons gesetzten Schranken, die im vorstehenden neben 
den Vorzügen dieses Unterrichtsmittels im allgemeinen behandelt 
wurden, sich bei den verschiedenen Objecten der Veranschaulichung 
geltend machen. Sie sei im Anschlüsse an den heutigen .Lehrmittel 
bestand der Export-Akademie erörtert. Soweit derselbe aus Abbildungen 
im weiteren Sinne des Wortes besteht, zerfällt er in die beiden oben 
vorgeführten Gruppen der eigentlichen Abbildungen und jener mehr 
conventioneilen geometrischen Abbilder von Dingen und Ihat 
sachen, wie sie Karte, Kartogramm und graphische Darstellung liefern. 
Über die Bedeutung der letzteren Gruppe von Hilfsmitteln für den 
handelsgeographischen Unterricht kann ich mich kurz fassen, da ich 
dieselbe im Anschluss an Jean Brunhes vor einiger Zeit an anderer 
Stelle erörtert habe.*) Als Grundlagen der Weltübersicht, welche 
die Handelshochschule ihren Hörern gibt,'-''*) käme die Welt- und Welt 
verkehrs-Karte, ferner physische, politische und soweit möglich auch 
Verkehrskarten der einzelnen Erdtheile und der wichtigsten Staaten in 
Betracht. Hier beginnen die Schwierigkeiten. Übersichts- und Wand 
karten der außereuropäischen Länder sind nicht immer leicht zu be 
schaffen. Trotzdem muss das Augenmerk darauf gerichtet bleiben, sie 
nach und nach wenigstens für die wichtigsten Gebiete, etwa die nord 
amerikanischen Staaten, Ostasien, Vorderasien, Indien u. a., zu erlangen. 
Als vorläufiger Ersatz müssen einzelne in Atlanten, Handbüchern, Reise 
werken etc. enthaltene Karten dienen, obwohl dieselben leider selten als 
Wandkarten gehalten sind und daher den einzelnen Hörern in die Hand 
gegeben werden müssen. Unter diesen mögen die Karten der Colonial- 
Atlanten hervorgehoben werden, von denen die französischen und 
deutschen vor Johnston s Atlas des britischen Keiches sich duich bessere 
Ausführung und leichtere Lesbarkeit auszeichnen. Ein Auskunftsmittel 
gibt hier auch das Skioptikon an die Hand. Man kann durch Pro- 
jection von Ausschnitten aus Karten kleinen Maßstabes oft recht klare 
Bilder in großem Maßstab gewinnen. Sie leiden jedoch meist darunter, 
dass die feine Zeichnung bei der Vergrößerung grob wird und das 
Kartenbild leer und arm an Details erscheint, namentlich aber die 
*) Geographische Zeitschrift 1901, S. 19,9 202, 205 f. 
**) Von Specialcollegien soll hier abgesehen werden, .da ihre Ansprüche 
oben hinreichend präcisiert wurden und für sie in dem gegenwärtigen Rahmen der 
Handelshochschule keine Stelle ist. Auch richten sich ihre Anforderungen in 
hohem Grad nach der Eigenart des Vorlesungsgegenstandes.
	        
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