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weee des Weltverkehrs durch die Benützung von G. Schotts Über
sichtskarte der Meeresströmungen wesentlich erleichtert, und a«i Über
sichtskarten der meteorologischen Verhältnisse (Isothermen Isobaren),
der Florenreiche und Vegetationsgrenzen, Bodenkarten u. dgl. vermögen
irate Dienste zu leisten. . ■ , . ,
Specialkarten und Pläne spielen im handeisgeographischen
Unterricht eine sehr bedeutende Rolle. Neben Sp.ccia'ikartcn wichtiger
Productionsgebiete, die man nach Maßgabe der verfügbaren Zeit heran
ziehen mag, treten ganz besonders Pläne und Umgebungskarten wich-
tio-er Handels- und namentlich Hafenstädte in den Vordergrund. Ls ist
wünschenswert, das äußere Bild solcher Orte, das oft nicht einmal
besonders charakteristisch ist, durch die klare, leicht zu übergehende
kartographische Darstellung zu ergänzen. Eme Serie von Hafenplanen
eines Landes erhellt mit einem Schlage dessen größere oder geringste
Zugänglichkeit vom Meere her und lässt zugleich erkennen, m welchem
Malle "der Mensch die natürlichen Verhältnisse zu seinen Gunsten um
zugestalten vermochte. Das reiche Material, welches das hochverdienst
liche Werk von A. Dorn über die „Seehäfen des Weltverkehrs ver
einigt ist leider großentheils veraltet, und es gebürt daher der
Direction des k. k. Handelsmuseums umso größerer Dank dafür, dass
sie sich seit der Gründung der Export-Akademie unausgesetzt bemüht
eine brauchbare Sammlung von Plänen der wichtigsten Hafen unc
Hafenbuchten zusammenzubringen. Schon heute ist dieselbe recht an
sehnlich und bald wird darin kein wichtiger Weltverkehrshafen mehr
fehlen. Wie erwähnt, ist das Skioptikon außerordentlich geeignet zur
Vorführung von Detailkarten und Plänen, deren ^ Einzelheiten das l ro-
jectionsbild mit voller Schärfe auch aus der Ferne zu erkennen ge
stattet.*) Dem steht allerdings entgegen, dass man die Hafenplane
eines Landes in den seltensten Fällen einzeln, sondern in der Rege
in vergleichender Nebeneinanderstellung betrachten wird, schon um
dem Hörer die Ermüdung durch unwesentliche Details zu ersparen.
Spricht dies zugunsten des Verfahrens, die Pläne nebeneinander zu
längerer Betrachtung auszuhängen, so sind anderseits wieder nicht alle
erlangbaren Pläne hinreichend auf die Fern Wirkung berechnet Es
wurden deshalb zunächst probeweise nur von einigen Stadt- und llaten-
plänen Diapositivbilder angefertigt und es wird zunächst praktisch er
probt werden müssen, welcher Vorgang dem Unternchtszwecke besser
entspricht.
Ähnliches gilt von den graphischen Darstellungen, Curven,
Diagrammen etc.'die man überdies zumeist längere Zeit vor sich haben
muss um zu einem tieferen Verständnis derselben zu gelangen. Gerade
für sie wird sich deshalb die Wandtafel in gröberer Ausführung besonders
empfehlen, die auch weitere Einzeichnungen beim Emlangen neuerer
Daten bequem gestattet. Daneben mag die skioptische Vorführung 'on
*) Es sei hier auf die prächtigen Diapositivbilder von Küstentypen ver
wiesen, die das geographische Institut der Universität Wien nach Specialkarten
hergestellt hat.