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4. Daher muß der Sollsaldo aller Bestandkonten zusammen-
o-enommen ziffermäßig übereinstimmen mit dem Habensaldo des Kapital
kontos, respektive mit dem Habensaldo dieses Kapitalkontos und aller
Erfolgskonten zusammen. 1 )
Kombinierte Konten.
Die aus den allgemein wirtschaftlichen Prinzipien entwickelte
Theorie der zwei Kontenreihen (Reihe reiner Bestandkonten und
Reihe reiner Erfolgskonten) denkt sich jeden einzelnen wirtschaftlichen
Prozeß entweder als einen reinen Tauschprozeß oder als einen reinen
ErfoRsprozeß (Neubildung oder Verbrauch von Güterwerten) oder
endlich als einen gemischten Tausch-, eventuell Produktionsprozeß,
welcher eine genaue Ausscheidung des Erfolges ermöglicht und daher
in seinen Teilen auf reinen Bestandkonten und auf reinen Erfo gs-
konten zusammen dargestellt werden kann. In der Praxis des Wirt
schaftslebens stößt jedoch eine solche Trennung des Arbeitswertes
vom Güterwerte auf verschiedene Schwierigkeiten, welche m vielen
Betrieben kaum zu überwinden sind, in anderen dagegen durch genaue
Kalkulationen nahezu überwunden werden könnten, selten aber über
wunden werden. Die Buchhaltungstheone hat daher mit derartigen
gemischten Prozessen zu rechnen und führt neben den reinen Bes an -
konten und den reinen Erfolgskonten auch kombinierte Konten,
welche teilweise Bestandrechnung, teilweise Erfolgsrechnung sind und
deren Saldo sich aus dem Werte des jeweiligen Gutervorrates und aus
ienem der dabei erzielten Erfolge zusammensetzt. Eine richtige Er
klärung dieser gemischten Konten und deren mathematische Unter
suchung gibt bereits Schär in seinem »Versuch einer wissenschaft
lichen Behandlung der Buchhaltung« auf Seite 13 u. ff.
Wenn im Soll eines solchen gemischten Kontos, z. B. Waren
konto, sich ein Eingang von W, ein solcher von W x , d “n W und W s
findet und im Haben W m . W n und W 0 die ausgegangenen Werte repra-
• . TTT -XÜT ! fj \A/ V W „ = VV n —— ££■»
sentieren, wenn weiter W m — W
angenommen werden, so gibt
(W + W x + W 2 + w 8 ) -§w m -
= W,
- v, W 0 = W 2
-W„ -i
-■w 0 ) = S (Saldo des Warenkontos)
b Nachdem man sich unter der vorangegangenen Gruppierung der Wert-
- dri’Ä TS Vier K., R- E., - P.
der Bestandkonten und unter Cs =7 £ + S +|i = Cs oder
Kapitalkontos. Daraus folgt wieder, daß K s -j- K s Ep p