Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (5)

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neuen Handelshochschulen und loyales Entgegenkommen gegenüber den 
selben in jeder Richtung beweisen, daß sie die vielfachen Rücksichten 
zu erwidern wissen. 
Schon im Jahre 1883 war an der Budapester Handelsakademie 
ein Abiturientenkurs für Mittelschulabiturienten errichtet worden, welcher 
während seines 17jährigen Bestandes 859 Hörer zäfnto. 
Der im Jahre 1891 an die Budapester Handelsakademie an- 
cegliederte orientalische Handelskurs, welcher im Jahre 1899 zu einer 
orientalischen Handelsakademie ausgestaltet wurde, dient 
der höheren kaufmännischen Ausbildung in einer speziellen Richtung. 
Die Anstalt umfaßt derzeit zwei Jahrgänge und betreibt außer den 
kommerziellen Fächern insbesondere den Unterricht in den orien 
talischen Sprachen. Ihr Aufwand erfordert jährlich zirka 44.000 Kronen. 
Die Leitung liegt in den Händen eines ständigen Direktors, an dem 
Institute wirken fünf ordentliche und elf außerordentliche (externe) I ro- 
fessoren. Beide Jahrgänge zusammen weisen in den letzten Jahren stets 
ungefähr 30 bis 45 Hörer auf, welche vor ihrem Eintritt eine Mittel 
schule oder eine höhere Handelsschule mit Erfolg absolviert haben 
müssen. Am Schlüsse der Studien haben sie sich einer Prüfung zu unter 
ziehen. Die Absolventen finden häufig in den Exposituren des unga 
rischen Handelsmuseums gute Anstellungen. Zwei Absolventen stehen 
im Dienste von österreichisch-ungarischen Konsularämtern und ein 
Absolvent ist vom königlich-ungarischen Handelsminister als kauf 
männischer Berichterstatter (Handelsattache) für Südafrika ernannt worden. 
An dem im Jahre 1898 begründeten Handelslehrerseminar 
in Budapest, an welchem 10 Professoren wirken, werden nur jene 
Gegenstände vorgetragen, für welche weder an der Universität. noch 
an der Technik Vorlesungen bestehen, also zum größten feil die 
speziell kaufmännischen Fächer, da die Kandidaten gleichzeitig an der 
Universität oder Technik inskribiert sind. Den drei Prüfungsgruppen 
entsprechend, bestehen drei Abteilungen und zwar eine für Buchhaltung, 
Handelskunde und Korrespondenz, eine für kaufmännisches Rechnen 
und politische Arithmetik und eine für Chemie, Warenkunde und 
Geographie. Für die Zulassung zur Ablegung der 1 achprüfungen ist 
für jede Gruppe eine vorhergehende Grundpriifung an der Universität 
bedingt. Das Institut wird vom Unterrichtsministerium erhalten; 
sein Budget beträgt ungefähr 10.000 Kronen, wozu an eigenen Ein 
nahmen ungefähr 2000 Kronen kommen. Bereits im Jahre 1900 wurde 
das Lehrerseminar von 62 Hörern frequentiert. Aufgenommen werden 
Abiturienten von Mittelschulen und von höheren Handelsschulen. Die 
Kandidaten hospitieren von Zeit zu Zeit bei den Vorträgen an der 
Budapester höheren Handelsschule. . 
Anfangs wurde von den Hörern überhaupt kein Unternchts- 
honorar verlangt, später aber ein solches von oO Kionen eingehoben. 
Der Lehrstoff umfaßt die betreffenden Prüfungsgegenstände, ferner 
Seminararbeiten, Übungsvorträge, sowie Geschichte und Methodik des 
kaufmännischen Unterrichtes.
	        
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