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Geschäften, Fabriksbuchhaltung, Staatsverrechnung u. s. w., systematische
Vorlesungen über Staatsverwaltung und Finanzwissenschaft, spezielle
Vorlesungen über Valutapolitik, Zoll- und Handelspolitik, Staatsver
waltung, Staatskredit und Staatsschuld, indirekte und Verkehrssteuern, u. a.;
systematische Vorlesungen über Handels- und Wechselrecht, spezielle Vor
lesungen über Sozialpolitik, aus dem Gewerberecht, über die Konkurs
ordnung, das Privilegien-, Montan-, See- und Eisenbahnrecht etc.,
Eisenbahn- und Seefracht-Tarifwesen, chemische und mechanische
Technologie, Geographie und Statistik des Welthandels, deutsche Sprach-
und Stilübungen, sowie Korrespondenz, französische Sprach-, Stil- und
Korrespondenzübungen.
Zeugnisse erhalten nur jene ordentlichen Hörer, welche die
obligaten 'Vorlesungen besucht und die Prüfung hierüber gut bestanden
haben. Die außerordentlichen Hörer können weder Irequentations-,
noch Prüfungszeugnisse erhalten; doch können sie den regelmäßigen
Besuch der Vorlesungen durch die Frequenzbestätigung in ihren Melde
büchern nachweisen, in welche auch der Erfolg der abgelegten Einzel
prüfungen von dem betreffenden Professor eingetragen wird.
Die Akademie zählte im Studienjahr 1902/3 55 Hörer im I. und
17 im II. Jahrgang; im Studienjahr 1903/4 wird der I. Jahrgang von
68 und der II. Jahrgang von 31 Studierenden besucht.
Die Handelsakademie in Klausenburg (Kolozsvär) wurde
erst mit Anfang Oktober 1902 eröffnet, da sehr eingehende und umfang
reiche Vorarbeiten für deren Errichtung durchgeführt wurden. Besondere
Sorgfalt und viel Zeit wurde mit Recht dem Studium der aus
ländischen Handelsverhältnisse und Handelshoch
schulen unter entsprechender Beihilfe der königlichen Regierung zu
gewendet.
Diese Handelsakademie steht in Verbindung mit einer
höheren Handelsschule; sie hat besondere Einrichtungen
für den Holz- und Getreidehandel sowie ein Internat und
stellt daher wieder einen anderen Typus dar. Bei der Feststellung der
Organisation und der Lehrpläne wurden die Erfahrungen an anderen
Handelshochschulen und deren Einrichtungen sehr berücksichtigt, wenn
auch der ganze Plan sich am meisten der Anstalt in Budapest nähert.
Die Klausenburger Handelsakademie wurde von der Handels- und
Gewerbekammer in Klausenburg errichtet und wird von dieser
erhalten, wozu die königliche Regierung einen jährlichen Beitrag von
21.000 K, die Kommune einen solchen von 6000 K leistet. Die An
stalt hat den Zweck, »Abiturienten von Mittel- und höheren Handels
schulen für den kaufmännischen Beruf gründlich vorzubereiten, ihnen
Gelegenheit zu geben, ihre Kenntnisse durch den Besuch der sich auf
alle 'kaufmännischen Wissenschaften erstreckenden Vorlesungen zu er
weitern und sich gründliche Kenntnisse über alle Gebiete der Volks
wirtschaft und eine der Bedeutung des Handels entsprechende Fach
bildung anzueignen«.