Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (5)

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fang des XVIII. Jahrhunderts die Nützlichkeit und Notwendigkeit 
der & Errichtung von höheren Lehranstalten für die kaufmännische 
Bildung nachgewiesen und deren Einrichtungen eingehend be 
sprochen. Er befürwortete auch insbesondere die Angliederung von 
handelswissenschaftlichen Abteilungen an Universitäten und war über 
aus eifrig in zahlreichen Publikationen für die Ausgestaltung der 
Plandelswissenschaften tätig. 
Weiter beschäftigten sich mit dem Gedanken Professor Ameke 
in seinen kameral-wissenschaftlichen Schriften, Professor Groß in 
Erlangen, welcher ein höheres ökonomisch-politisches Seminar für die 
Heranbildung der jungen Kaufleute vorschlug, und endlicn findet sich 
in dem Buche von Weizius »Verbessertes Leipzig« der Plan für ein 
daselbst einzurichtendes Seminarium Scientiarum Mercaturae publicum. 
Johann Nikolaus Müller will an der königlichen Georg August-Uni 
versität eine Handlungsakademie eröffnet sehen, und ferner. waren 
auch von Rohr, Theodor Ludwig Lau sowie Günther Ludovici u. a. 
in ähnlicher Richtung tätig. Endlich findet sich auch im Laufe der 
Jahrhunderte eine Reihe von Projekten zur Errichtung von Handels 
akademien von Kaufleuten und Lehrern in verschiedenen Städten, die 
jedoch ebensoschnell verschwanden, als sie auftauchten. 
Besondere Hervorhebung verdient wohl nur die Wirksamkeit von 
T G. Büsch (1728—1800), welcher gleichfalls in einer Reihe von 
Schriften die Vorteile von höheren kaufmännischen Bildungsanstalten 
erörterte und im Tahre 1768 im Verein mit dem Hamburger Kauf 
mann Eriedr. Chr. Wurmb daselbst eine Handelsakademie errichtete, 
in deren Unterrichtsplan wir bereits Vorlesungen über neuere Ge 
schichte und Handelsgeschichte, Kommerzgeographie, lechnologie,, 
Warenkenntnis, Mathematik für Kaufleute, Warenkalkulation, Buc - 
haltung, Französisch, Italienisch, Englisch, Holländisch und Spanisch 
finden! Leider konnte sich diese Anstalt auch nicht auf die Dauer 
halten 
In neuester Zeit erörterte Beigel die Notwendigkeit eines Lehr 
stuhles für Plandelswissenschaften an Universitäten (Straßburg loyo). 
Derselbe machte auch einen Vorschlag zur Erweiterung der technischen 
Hochschule in Karlsruhe durch eine Abteilung für Handelswissen 
schaften (Straßburg 1895) und behandelte den Kampf um die Handels 
hochschule (Leipzig 1898) Prof. Böhmert besprach einige diesbezüg 
liche Fragen in seiner Broschüre »Handelshochschulen« (Dresden lötM). 
Durch die Erforschung der Geschichte des Handelsschulwesens und 
der hiemit zusammenhängenden historischen Entwicklung es 
I-Iandelshochschulgedankens erwarb sich besonders Bruno Zieger, 
Dresden, große Verdienste.. 
Seit der Gründung des deutschen Verbandes für das 
kaufmännische Unterrichtswesen in Braunschweig hat 
derselbe in ganz hervorragender Weise die Behandlung aller hierau 
bezüglichen Fragen in die Hand genommen und m seinem Aufträge 
veröffentlichte Professor Ehrenberg die von Korporationen und Kaut- 
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