Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (5)

diesem Druck gekocht. Sodann wurde der Kocher entleert, die Späne 
abgepreßt (hydraulisch), die Flüssigkeit mit Kalk so weit abgestumpft, 
daß sie noch sehr schwach sauer blieb, vom ausgeschiedenen Gips 
befreit und bis auf 25° C abgekühlt. Die Maische wurde mit guter 
Hefe angestellt, wobei derselben etwas Nährstoffe für die Hefe bei 
gegeben wurden. 
Die Gärung dauerte 3—5 Tage und dann wurde der Alkohol 
abdestilliert. Es hat sich dabei auch ergeben, daß es von keiner 
Bedeutung ist, ob die Späne grob oder fein, ob sie von Kiefern- oder 
i annenholz resultieren. Auch Hobelspäne sind zu verwenden, nur 
müßten sie wegen ihres großen Volumens zerkleinert werden. 
Die saure Flüssigkeit soll einige Zeit (am besten über Nacht) 
auf das Material in der Kälte einwirken gelassen werden. Die ge 
preßten Späne sind mit 45% Feuchtigkeit verfeuert worden. Die 
Gesamtzuckermenge der Lösung beträgt bis zu 23% der trockenen 
Späne. Bei Birkenholz erreichte sie sogar die Höhe von 308%, doch 
kommt dieses Material, wegen der seltenen Verwendung dieses Holzes, 
nicht in Betracht. Bei der Gärung bilden sich auch andere Produkte 
saurer Natur, wahrscheinlich Essigsäure, da zum Neutralisieren mehr 
Alkali benötigt wurde, als theoretisch notwendig gewesen wäre. Daß 
die Maische besser vergärt, wenn sic etwas sauer bleibt, ist bereits 
erwähnt worden. Simonsen fand auch, daß Unterhefe immer bessere 
Resultate liefert als Oberhefe. (Unter- und Oberhefe sind verschiedene 
Heferassen derselben Gattung Saccharomyces.) Die günstigste Gär 
temperatur liegt bei 25 G. Die Hefe ist nach der Vergärung weder 
getötet noch abgeschwächt und ließ sich nach dem Auswaschen, 
wie durch Versuche erhärtet wurde, wiederholt anwenden. Von dem 
entstandenen Zucker waren 75% vergoren. Der Alkoholgehalt der 
weingaren Maische erreicht nach guter Vergärung 1 •() F7%. Die 
Alkoholausbeute ergab bei den besten Versuchen aus 100 kg luft 
trockenen Spänen mit 20% Feuchtigkeit 7'2/. Dagegen war der Al 
kohol von sehr guter Qualität. Nach wiederholter Destillation über 
ein wenig Kalk in einfachen Destillationsapparaten war der Spiritus 
so rein, wie es ein rektifizierter Alkohol zu sein pflegt. Nach Unter 
suchungen des Stadtchemikers Schmelck in Christiania war das er 
haltene Produkt farblos, von angenehmem Geruch. Das spezifische 
Gewicht bei 15° C war 0'8336. Die Analyse ergab: 
Alkohol: 90-21 Vol. % ; 
Feste Substanzen: keine Spur; 
Methylalkohol (Holzgeist): Spuren; 
Fuselöle: keine Spur; 
Aldehyd: Spuren; 
Furfurol: Spuren; 
Ester: Spuren; 
Freie Säuren: Spuren; 
Ätherische Öle: keine Spur.
	        
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