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tümlichkeit des höheren belgischen Handelsunterrichtswesens Hervor 
hebung verdient. 
So ist z. B. seit dem Jahre 1900 dem Institut Saint- 
Ignace in Antwerpen eine Handelssektion angegliedert, 
welche durch Jesuiten geleitet wird. Das Programm umfaßt zwei Studien 
jahre und ist demjenigen des vorherbesprochenen Institutes ähnlich. 
Diese Anstalt wird von der Regierung seit 13. Dezember 1901 an 
erkannt und unterstützt. Im Jahre 1901 studierten im ersten Jahre 16, 
im zweiten Jahre 2 Hörer. 
Ganz ähnlich wie diesem ist dem Institut Saint Louis 
in Brüssel eine höhere Handelslehranstalt angeschlossen, welche 
seit Oktober 1897 besteht und seit 1898 anerkannt sowie unterstützt 
wird. Der Studienplan ist ähnlich dem Antwerpener. In den zwei 
Jahrgängen studieren ungefähr 55 Hörer. Bis Ende 1901 hat dieselbe 
18 Diplome ausgegeben. Diejenigen Hörer, welche einen höheren Grad 
erlangen wollen, können an der Anstalt in Löwen weiterstudieren. 
°An der Universität in Lüttich wurde eine Reihe von 
Vorlesungen über Handels- undKonsularWissenschaften 
eingeführt, um den Hörern dieser Universität die Erlangung des Li- 
zentiates des höheren Grades in den genannten lächern zu ermög 
lichen, was durch die Dekrete vom 28. September 189b und 11. Mai 
1901 genehmigt wurde. Diese kommerzielle Abteilung an der Uni 
versität soll auch den Juristen und Ingenieuren, sowie den Offizieren 
die Kenntnis dieser praktischen Materien vermitteln und Handelslehrer 
sowie Konsuln heranziehen. Die Vorlesungen umfassen die rein kom 
merziellen Fächer (Buchhaltung, kommerzielle Finanzwissenschaft, 
Übungskontor, Warenkunde), ökonomische Fächer (politische Öko 
nomie, Statistik, Kolonialgesetzgebung und Ökonomie, Transportwesen), 
die Rechtsfächer, welche an diesem Institut eine sehr wichtige Stelle 
einnehmen (Rechtsenzyklopädie, Elemente des bürgerlichen und öffent 
lichen Rechtes, des Verwaltungsrechtes, Handelsrechtes, Völkerrechtes, 
internationalen Privatrechtes, Seerechtes, Verfassungsrechtes, Geweroe- 
und Zollrechtes, sowie der vergleichenden Handelsgesetzgebung und 
der Konsulargesetzgebung). Außerdem besteht an der Universität ein 
Kurs über diplomatische Geschichte seit dem Wiener Kongresse, fernei 
erscheinen geographische Kurse (physische, politische, geweroliche und 
Handelsgeographie), endlich Kurse für flämische, englische und deutsche 
Sprache im Vorlesungsplan. 
Die Vorlesungen werden von 11 Professoren und 5 Lehrern ab 
gehalten. . 
An der Universität finden sich auch noch fakultative Kurse über 
arabische, persische, russische, chinesische und italienische Sprache, 
öffentliche und private Hygiene, die Krankheiten der warmen Länder, 
Verfälschung der Nahrungsmittel, gewerbliches Zeichnen und graphische 
Arbeiten. _ . 
Als interessante Eigentümlichkeiten sind erwähnenswert, daß fui 
den Eintritt keine Altersgrenze festgesetzt ist und daß diejenigen Ivan- 
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