Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (5)

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Schulabiturienten 130, an derjenigen für Handelsschulabsolvcnten 42, 
daher zusammen 173 Hörer. Zur Aufnahme hatten sich über 700 Kan 
didaten gemeldet. Aus diesen Ziffern ergibt sich wohl zur Genüge, 
welche Wichtigkeit man den Handelshochschulen in Japan beimißt. 
Obwohl diese beiden Handelshochschulen einen sehr zahlreichen 
Besuch aufweisen, scheinen sie dem vorhandenen Bedürfnis noch 
nicht zu genügen, weil bereits wieder die Absicht besteht, eine neue 
Handelshochschule in Nagasaki zu errichten, welche im 
Jahre 1904 eröffnet werden dürfte. Ferner ist eine solche für Nagoja 
projektiert und endlich besteht in Osaka ein Institut, das häufig als 
Handelshochschule bezeichnet wird, aber mehr den Charakter einer 
österreichischen Handelsakademie hat. 
Von den übrigen überseeischen Ländern ist es insbesondere Chile, 
welches dem höheren kaufmännischen Unterricht einige Aufmerksamkeit 
zuwendet. Man hat daselbst auch außer einigen Handelslizeen Handels 
abteilungen, beziehungsweise Vorlesungen über Handelsfächer an Uni 
versitäten eingerichtet, so z. B. in Santiago und Quillota, woselbst ein 
diplomierter Hörer der Exportakademie die kommerzielle Lehrkanzel 
inne hat. Leider werden in diesem Lande infolge der mit jedem 
Wechsel der Regierung verbundenen Änderungen in allen staatlichen 
Anstalten auch Handelshochschulen ebenso rasch wieder aufgelöst als 
errichtet. 
Auch in einigen englischen Kolonien beginnt sich bereits 
ein gewisses Interesse für die Handelshochschulen zu regen. In Mexiko, 
Brasilien und Peru hat man sich auch schon mit der Frage 
der Errichtung von Handelshochschulen beschäftigt. Selbst China 
hat sich in den letzten Jahren dazu entschlossen, die Gründung von 
Flandelshochschulen dadurch in die Wege zu leiten, daß es einige 
chinesische Professoren an die Handelshochschule in Japan entsendete, 
damit dieselben dort die Einrichtungen und den Unterrichtsbetrieb der 
Handelshochschulen durch längere Zeit studieren können. 
Aus diesen Ausführungen ergibt sich wohl, daß die Handelshoch 
schulen gegenwärtig in den meisten Kulturstaaten den Gegenstand be 
sonderer Aufmerksamkeit und des regsten Interesses aller beteiligten 
Kreise bilden; dies auch recht bald und in ausgedehnterem Maße in 
unserem Vaterland zu erreichen, bildet das erwünschte Ziel dieser 
Übersicht.
	        
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