Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (6)

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und ihre Erfahrung erweitern. Diese Stipendien müssen nicht so be 
deutend sein wie die Subventionen, die dadurch erzielten Vorteile ge 
nießt in erster Linie der Stipendist. Während die Subventionen für 
bisher wenig bearbeitete Plätze verliehen werden sollen, müssen die 
Stipendien gerade für die bedeutendsten Handelsplätze am häufigsten 
verliehen werden. Wert für die kaufmännische Praxis haben solche 
Stipendien nur, wenn sie in größerer Anzahl zur Verleihung gelangen. 
Auch damit wird gewöhnlich die Verpflichtung zur Berichterstattung 
verbunden. Dieselbe sollte sich schon mit Rücksicht auf die geringe 
Erfahrung solcher Stipendisten nur auf die persönlichen Verhältnisse 
derselben erstrecken, weil andere Berichte in den weitaus meisten 
Fällen belanglos und unverläßlich sind. 
Bei diesen beiden Einrichtungen kommt es vor allem auf eine 
fachmännische Planmäßigkeit an und darauf, daß die Stipendisten auch 
während ihres späteren Aufenthaltes im Auslande im Auge behalten 
und weiter gefördert werden. Dies kann nur durch eine zentrale und 
einheitliche Leitung aller hierauf bezüglichen Angelegenheiten er 
reicht werden, welche auch die entsprechende Sach- und Fachkenntnis 
besitzt sowie verläßlich und vor allem rasch funktioniert, es versteht, 
jedem einzelnen, je nach den besonderen Verhältnissen, in der rich 
tigen Weise unter die Arme zu greifen, kurz alle hierauf bezüglichen 
Umstände und Maßnahmen voll und ganz beherrscht. 
Die Einrichtung der Subventionen und Stipendien findet sich 
insbesondere in Frankreich, Belgien und Italien, zum Teile auch in 
Österreich-Ungarn, der Schweiz, in Holland, Norwegen, Schweden und 
Japan, in Rußland wurde sie wieder aufgelassen. Besonders ent 
wickelt findet sie sich in Japan, welches einen Teil seiner Erfolge 
entschieden den zielbewußten Institutionen auf diesem Gebiet ver 
dankt. *) 
Hie und da kommt es wohl auch vor, daß der Exportverkehr 
einzelner Privatfirmen von offiziellen Stellen besondere Unterstützung 
erfährt. Dies ist hauptsächlich der Fall, wenn das betreffende Land 
sich erst in den Anfängen seines Außenhandels befindet und daher 
jede Agentie und Vermehrung des Absatzes als ein besonderes Er 
eignis angesehen wird, oder auch, wenn hiedurch zum ersten Male in 
einem bisher wenig oder gar nicht bearbeiteten Gebiete eine heimische 
Niederlassung begründet wird. 
Manche Anregungen zur Förderung des Exportes vermag die 
kaufmännische Praxis aus den verschiedenen Publikationen wirt 
schaftlicher und kaufmännischer Natur zu gewinnen, die viel 
zu wenig von den interessierten Kreisen beachtet werden. In dieser 
Beziehung können Fixportförderungsvereinigungen und Institutionen 
sehr verdienstlich wirken. 
Es erscheint von nicht geringer Wichtigkeit, daß die einzelnen 
Unternehmungen die vielfachen Veröffentlichungen privater und 
offizieller Natur, so insbesondere die statistischen Materiale, Konsular- 
*) Siehe Jahrbuch der Export-Akademie. Viertes Studienjahr 1901/02.
	        
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