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blickt man die Entwicklung bezüglich der Ausfuhrmengen und Ausfuhr
gebiete, so ist im Anfang der letzten Vertragsperiode der Rückgang
"der Menge auffallend. Die Jahre 1891 und 1892 (372.000 und
340.000 q) machen, vielleicht durch den störenden Einfluß der neuen
Handelsverträge, nicht den Eindruck von Normaljahren. Aber 1893
ergibt über 275.000 q, die nächsten drei Jahre nicht einmal 210.000 q,
dann steigt die Ausfuhr 1897—1899 zu einem Maximum von
306.000 (1891 372.000 q\), um seither konstant bis zu 180.000 (1902
bis 1903) herabzusinken.
Es ist nun merkwürdig, welche Verschiebungen in den Absatz
gebieten stattgefunden haben. Der größte Konsument war ursprünglich die
Schweiz und nur in ihr nimmt 1891—1899, allerdings in Wellen des Auf-
und Niederganges, der Absatz zu — von einer Durchschnittsmenge von
66.000 y (1894—1896)'zu einer solchen von 82.000 q (1897—1899) -—
um dann fast stetig zu sinken, auf 72.000, 53.000, 58.000, 35.000 q
(1900—1903). Die nächst wichtigsten Ausfuhrgebiete sind Triest, Ham
burg, die Türkei. Auch Triest steigt von 62.000 (Durchschnitt 1894
bis 1896) auf 70.000 (Durchschnitt 1899—1901) und behauptet sich
noch 1903 auf 68.000, während Hamburg ungemein stark wechselt:
1893 41.000, 1894 4100! 1894—1896 durchschnittlich 14.000, 1897
44.000, 1898 81.000! dann Rückgang bis 11.000 (1902!), Durch
schnitt 1897—1899 64.000, 1901—1903 19.000! Die Türkei weist
1893—1897 eine konstante Abnahme von 41.000 bis 14.000 q auf,
um dann bis 1900 und 1901 auf über 60.000 zu steigen; sodann
Niedergang (49.000, 35.000 q). Deutschland und Italien endlich absor
bierten schon 1893 minder bedeutende Mengen (11.000 und 3000 q)
und sanken bis 1898 auf 3400 und 450 q, um sich dann in unregel
mäßigen Schwankungen wieder bis zu 9000 (Deutschland 1903) und
5000 (Italien 1903) zu erheben. Gegenwärtig hat Triest den Vorrang,
während ihn bis 1899 auch unter dem Monopol die Schweiz be
hauptete. Jedenfalls läßt sich nicht in Abrede stellen, daß die Jahre
1902 und 1903 einen Tiefstand des Exportes aufweisen, noch um
ein Siebentel unter dem Tiefstand von 1894—1896 und um zwei
Fünftel unter dem Absatz im günstigen Jahre 1899. In der letzten
Zeit leidet die österreichische Ausfuhr, nach übereinstimmenden Mit
teilungen der Interessenten, besonders unter den Gewaltstreichen des
deutschen Spiritusringes, der auch den Ausfuhrpreis auf 23 K (in guten
Jahren 31—34 K) herabgedrückt hat. 1 )
Eine machtvolle Abwehr des deutschen Spiritusringes könnte
zunächst besonders leicht aus den gewaltigen Mitteln einer Monopol
verwaltung erfolgen, welche die Ausfuhrinteressenten zu einem zentralen
i) Das seither erschienene Dezemberheft der »Statistischen Übersichten« für
1904 zeigt einen Rückgang der Einfuhrwerte von Qualitätsspirituosen von 2'6 auf
2-2 Millionen Kronen (Mengen von rund 1150 auf 950?); der Export ist in der
Menge um eine Kleinigkeit (von 180.000 auf 184.000 ?), im Werte um die Hälfte
(von 4'7 auf 7'2 Millionen Kronen) gestiegen, und zwar mit Erneuerung des alten
Vorranges der Schweiz (67.000?), gegenüber Triest (41.000), Hamburg (30.000),
Türkei (26.000), Deutschland (12.000), Italien (129?!).
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