Full text: Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (6)

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der fortgesetzten kommerziellen Information entfalten, die in solchen 
Ländern auch zuweilen unermüdlich wiederholt werden muß. 
II. 
Im Laufe der Zeit und in den verschiedenen Ländern wurden 
mannigfache Mittel zum Zwecke der Exportförderung empfohlen 
und angewendet. Da die hiezu ins Leben gerufenen Institutionen die 
Tätigkeit des einzelnen ersetzen, ergänzen oder wenigstens unterstützen 
sollen, müssen vor allem die wichtigsten der vom einzelnen Kaufmann 
einzuschlagenden Wege kurz besprochen werden. 
Der Industrielle und Kaufmann kann seinen Absatz im Aus 
lande insbesondere erweitern durch Errichtung von Niederlagen, 
Filialen oder Zweigniederlassungen, Musterlagern etc., Bestellung von 
Vertretern, Bearbeitung der Gebiete durch Reisende (eigene, Kollektiv 
oder Provisionsreisende), Aussendung von Mustern mit Preisen, Ver 
sendung von Preislisten, Katalogen, Erläuterungen, Kostenvoranschlägen, 
Zirkularen etc. etc. (möglichst mit Illustrationen, Zeichnungen, Photo 
graphien etc.) in der betreffenden Landessprache, entsprechende und 
zweckmäßige Reklame, zuvorkommende Behandlung der Kunden und 
Entgegenkommen in jeder Hinsicht, besonders in bezug auf Lieferfrist, 
Aufmachung, Transport- und Zollgebühren, sowie in der Kredit 
gewährung, möglichste Anpassung an die betreffenden ausländischen 
Verhältnisse und den Geschmack, an die dort üblichen Handelsgewohn 
heiten und allgemeinen Gepflogenheiten, insbesondere den Verkehr in der 
betreffenden Landessprache; am allerwichtigsten wird es aber zu allen 
Zeiten und an allen Orten sein, niedrige Preise zu notieren, wodurch 
die fremde Konkurrenz stets am sichersten aus dem Eblde geschlagen 
wird. Daher müssen auch alle Maßnahmen und Einrichtungen, welche 
eine Verbilligung der Produkte, beziehungsweise der Produktion be 
wirken, als besonders exportfördernd erachtet werden. 
Im gegenwärtigen Konkurrenzkampf muß der Kaufmann auch 
die zukünftigen Chancen des Absatzes genau verfolgen und beachten, 
damit er rechtzeitig mit den betreffenden Artikeln auf dem Markte 
erscheint. Dabei sind die Tatsachen und Verhältnisse, welche diese 
Chancen beeinflussen, immer zahlreicher, mannigfaltiger und schwieriger 
zu ergründen geworden. 
Es wäre nun zu untersuchen, ob und inwieweit diese Tätigkeit 
der einzelnen Unternehmer von Institutionen oder in andererWeise 
gefördert werden kann. Dies kann insbesondere erfolgen durch die 
Unterstützung bei der Errichtung von Niederlagen, bei der Bestellung 
von Vertretungen, der Aussendung von Reisenden, von Mustern und 
Preislisten, der Durchführung einer entsprechenden Reklame, sowie bei 
der Mitteilung von Absatz- und Bezugsquellen, bei der Berücksichtigung 
der Geschmacksrichtung durch Vorführung von beliebten Warenmustern, 
bei der Einführung einer Firma oder eines Artikels auf einem fremden
	        
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