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Anregungen und Informationen aller Art fast nie bekannt werden
und gerade in dieser Richtung bewegt sich ja die weitaus wichtigste
und ausgedehnteste Wirksamkeit dieser Anstalten, darin ist ihr Haupt
wert für die kaufmännische Praxis zu suchen. Anders steht die Sache
allerdings, wenn über die unkaufmännische Art der Exportförderung,
über nicht sorgfältige oder viel zu langsame Information, beziehungs
weise Durchführung der Arbeiten, über unkaufmännische Auskünfte,
nicht genügendes Verständnis oder Entgegenkommen, falsche Über
setzungen oder Arbeiten, die Nichtbeantwortung von Anfragen oder
Briefen und dergleichen geklagt wird.
Für den praktischen Wert und die Ausdehnung der Wirksamkeit
jeder Exportförderungsinstitution bedeutsam, erscheint die Bekannt
machung derselben im In- und Auslande. Dies wird erreicht durch den
gewöhnlichen Weg der Inserate, Zirkulare, Mitteilungen aller Art,
rinentgeltliche Übersendung von Zeitungen, Broschüren, Adreßbüchern
und Werken, Anregungen, aber auch durch indirekte und elegantere
Wege der Reklame, wie z. B. Artikel über die Tätigkeit des Pixportamtes,
über einzelne heimische Industrien, den Handelsverkehr, Portschritte
und neue Einrichtungen, durch Aussendung von gewandten Rednern,
die unentgeltlich oder gegen geringes Honorar kommerzielle oder
nationalökonomische Vorträge halten, sich von Journalisten geschickt
ausfragen lassen, Aussendung von Berichterstattern und Propaganda-
reiseuden, durch die Mitwirkung von in ganz verschiedener Weise zu
entlohnenden Vertrauenspersonen, sowie eventuell der fremden Regie
rungen und Konsularfunktionäre, durch Veranstaltung von Aus
stellungen und ähnliche Mittel, die sämtlich am ausgedehntesten von
den Philadelphia-Museen angewendet werden.
Dabei darf aber nicht außer acht gelassen werden, daß die Aus
dehnung der Wirksamkeit bei allen diesen Institutionen in erster Linie
eine Geldfrage ist, da fast jede Ausdehnung mehr Ausgaben veran
laßt, als hiedurch eingehen kann. Manche Exportförderungsämter müssen
daher mit Rücksicht auf ihre begrenzten Mittel sich häufig gegen
ihre Absicht und ihr besseres Wissen die größte Beschränkung auf
erlegen, wobei leicht infolge der Unmöglichkeit gewisse Unkosten
willkürlich einzuschränken auf nebensächliche oder sekundäre För
derungen viel mehr aufgewendet wird, als auf wichtige. Obwohl sich
eine allgemeine Regel gewiß nicht aufstellen läßt, so kann doch der
Betrag von 100.000 Kronen oder Mark jährlich als das Minimum
für eine gedeihliche Wirksamkeit der Exportförderung bei der
Beschränkung auf Informationen und einige Publikationen bezeichnet
werden. P'ür jedes weitere Gebiet muß je nach der Art desselben
und den hiedurch entstehenden Kosten ein Betrag von 20.000 bis
50.000 Kronen oder Mark jährlich als angemessen erachtet werden.
Allen derartigen Bestrebungen ist gemeinsam, daß bezüglich ihrer
Wirksamkeit übertriebene Erwartungen gehegt werden, die nicht erfüllt
werden können, wodurch selbstverständlich Enttäuschungen und ab
sprechende Urteile hervorgerufen werden müssen.