Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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Griechenland. 
Auch in Griechenland beginnt man der Förderung des Außen 
handels einige Aufmerksamkeit zuzuwenden. In erster Linie soll zu 
diesem Behufe ein spezielles Handelsministerium begründet werden. 
Seit dem Jahre 1893 hat die Regierung den Korinthen 
export durch manche Erleichterungen, insbesondere durch die Er 
richtung von Lagerhäusern, gefördert, wodurch auch die Belehnung 
im Interesse der Landwirte ermöglicht wurde. Dadurch wurden die 
Produzenten von überstürzten Veräußerungen und Spekulationen ab 
gehalten, die ihnen häufig Schaden brachten. 
In Patras hat die dortige Industriegesellschaft (Viotechniki 
Ktäria) ein ständiges Musterlager griechischer Artikel ins Leben 
gerufen, welches den Absatz derselben vergrößern soll. 
Ende der ersten Hälfte des Jahres 1904 hat sich auf Anregung 
des Finanzministeriums ein Komitee gebildet, welches einen griechi 
schen Exportverein und eventuell ein griechisches Handels- 
Museum ins Leben rufen will, wovon die erste Gründung bereits in 
die Wege geleitet ist. 
Die Auslandshandelskammern Griechenlands sind nach dem 
Muster der französischen Kammern eingerichtet. Diejenige in Kon- 
stantinopel wurde im Jahre 1891 gegründet; sie erhält eine Sub 
vention von 2000 Francs, veröffentlicht eine Wochenschrift und einen 
Jahresbericht. Im Jahre 1897 hat sie ein griechisches Handelsmuseum 
in Konstantinopel eingerichtet. Derzeit zählt sie an 150 Mitglieder, 
deren Beitrag jährlich 15 Francs beträgt. Die Kammer in Alexandrien 
wurde im Jahre 1901 errichtet und gibt eine monatliche Zeitschrift 
heraus. Derselben können auch nicht griechische Kaufleute angeboren. 
Sie zählt an 170 Mitglieder, welche einen Jahresbeitrag von 75, 25 
oder Francs 12'50 je nach dem Charakter ihrer Mitgliedschaft ent 
richten. Die beiden Kammern erweisen sich für den griechischen Außen 
handel recht wertvoll. Behufs besserer Ausbildung der Kaufmannschaft 
sollen an mehreren wichtigen Handelsplätzen kommerzielle Lehr 
anstalten eröffnet werden, was zum Teile schon geschehen ist. 
Großbritannien. 
Seit dem Ende der Achtzigerjahre des vorigen Jahrhunderts be 
schäftigt min sich in England fast unausgesetzt mit der Frage, wie 
der Handel des Mutterlandes mit seinen Kolonien erweitert und gegen 
über der ausländischen Konkurrenz geschützt werden könnte. Ver 
schiedene Aktionen, welche sich zum großen Teile gegen das Vordringen 
des deutschen Exportes richten, wurden vorgeschlagen und durch 
geführt, aber nur ein Teil davon ergab den erhofften Erfolg, während 
es andererseits nicht selten vorkam, daß Maßnahmen gegen das Aus 
land sich für dasselbe günstig erwiesen. Als eine der ersten dieser 
Aktionen müssen die Merchandise Marks Act vom Jahr 1887 an-
	        
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