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für seine Bemühungen zu ernten. Die Regierung soll keineswegs mit
den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln einem solchen Pionier
Konkurrenz bereiten helfen. Er meint, daß manche vorgeschlagenen
Maßnahmen in ihren weiteren Folgen eher geeignet erscheinen können,
den britischen Handel zu vermindern als zu vermehren, weil niemand
Handel treibt, um die Gesamtsumme des Außenhandels zu erhöhen,
sondern nur deshalb, um persönlich daraus Vorteile zu ziehen. Aber
selbst wenn die vorgeschlagenen Maßregeln dazu führen sollten, dem
Handel bisher fernstehende Personen, zu Operationen zu ermutigen,
sind diese unzweifelhaften Erfolge der betreffenden Regierungstätigkeit
für die Personen, in deren Interesse sie unternommen wurde, häufig
von sehr zweifelhaftem Wert, da nicht selten solche Leute infolge
ihrer bisherigen Unkenntnis ihr Geld verlieren werden und die 1 osition
nicht dauernd festigen können, während dadurch die britischen Kauf
leute diskreditiert würden und der Nutzen jener, die bisher nach dem
Gebiet arbeiteten, bedeutend reduziert würde. Hiedurch werden aber
auch solche Kaufleute, welche vielleicht später in den betreffenden
Handel eingetreten wären, entmutigt. Die Regierung wird kaum geneigt
sein, für ungenaue Informationen die entsprechende Verantwortung zu
tragen. Mackay fürchtet auch, daß die Informationen durch die Ver
öffentlichung zur Kenntnis der ausländischen Konkurrenten gelangen
können, wodurch gleichfalls der britische Handel nicht gefördert
werden würde. Er fürchtet auch die bei der Verbreitung der Nach
richten auf welche Weise immer - unwillkürlich entstehende
differenzierende Behandlung der Interessenten. Bezüglich der Berichte
über die Maßnahmen und das Verhalten der ausländischen Konkurrenz
ist derselbe der Meinung, daß die englischen Kaufleute durch ihre
Vertreter und Reisenden in viel rascherer und besserer Weise
von den Erfolgen ihrer Konkurrenten sowie den von diesen ange
wendeten Mitteln unterrichtet werden, als dies durch ein öffentliches
Amt erfolgen kann, denn — schließt er weiter — wenn dei betreffende
Agent des offiziellen Informationsamtes kein Kaufmann ist, hat er viel
^ wenig Einblick in die den Handelsmann wirklich interessierenden
Details, ist er aber selbst Kaufmann, so wird er sich wohl hüten, die
stets als Geschäftsgeheimnisse betrachteten Vorgänge seinen eventuellen
Konkurrenten z.u enthüllen, sondern wird sich fremde Beispiele allein
zu nutze machen. Er bezeichnet daher die hierauf bezügliche Bericht
erstattung für die englischen Kaufleute als überflüssig. Am wichtigsten
für die Ausdehnung des Handels erscheint ihm das erforderliche Kapital
und der wünschenswerte Unternehmungsgeist, welche beiden Momente
in Großbritannien eine Verminderung gegenüber früheren Zeiten erfahren
haben. Ebenso wichtig ist ihm die Unterstützung und Förderung des
Handels durch eine gute Regierung innerhalb der britischen Be
sitzungen und durch die entsprechende energische Vertretung der
Handelsinteressen seitens des auswärtigen Amtes und seiner Vertreter
gegenüber dem Auslande. Allgemeine Informationen, wie sie bishti
erteilt worden sind, betrachtet er als sehr wünschenswert, da sie für