Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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für seine Bemühungen zu ernten. Die Regierung soll keineswegs mit 
den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln einem solchen Pionier 
Konkurrenz bereiten helfen. Er meint, daß manche vorgeschlagenen 
Maßnahmen in ihren weiteren Folgen eher geeignet erscheinen können, 
den britischen Handel zu vermindern als zu vermehren, weil niemand 
Handel treibt, um die Gesamtsumme des Außenhandels zu erhöhen, 
sondern nur deshalb, um persönlich daraus Vorteile zu ziehen. Aber 
selbst wenn die vorgeschlagenen Maßregeln dazu führen sollten, dem 
Handel bisher fernstehende Personen, zu Operationen zu ermutigen, 
sind diese unzweifelhaften Erfolge der betreffenden Regierungstätigkeit 
für die Personen, in deren Interesse sie unternommen wurde, häufig 
von sehr zweifelhaftem Wert, da nicht selten solche Leute infolge 
ihrer bisherigen Unkenntnis ihr Geld verlieren werden und die 1 osition 
nicht dauernd festigen können, während dadurch die britischen Kauf 
leute diskreditiert würden und der Nutzen jener, die bisher nach dem 
Gebiet arbeiteten, bedeutend reduziert würde. Hiedurch werden aber 
auch solche Kaufleute, welche vielleicht später in den betreffenden 
Handel eingetreten wären, entmutigt. Die Regierung wird kaum geneigt 
sein, für ungenaue Informationen die entsprechende Verantwortung zu 
tragen. Mackay fürchtet auch, daß die Informationen durch die Ver 
öffentlichung zur Kenntnis der ausländischen Konkurrenten gelangen 
können, wodurch gleichfalls der britische Handel nicht gefördert 
werden würde. Er fürchtet auch die bei der Verbreitung der Nach 
richten auf welche Weise immer - unwillkürlich entstehende 
differenzierende Behandlung der Interessenten. Bezüglich der Berichte 
über die Maßnahmen und das Verhalten der ausländischen Konkurrenz 
ist derselbe der Meinung, daß die englischen Kaufleute durch ihre 
Vertreter und Reisenden in viel rascherer und besserer Weise 
von den Erfolgen ihrer Konkurrenten sowie den von diesen ange 
wendeten Mitteln unterrichtet werden, als dies durch ein öffentliches 
Amt erfolgen kann, denn — schließt er weiter — wenn dei betreffende 
Agent des offiziellen Informationsamtes kein Kaufmann ist, hat er viel 
^ wenig Einblick in die den Handelsmann wirklich interessierenden 
Details, ist er aber selbst Kaufmann, so wird er sich wohl hüten, die 
stets als Geschäftsgeheimnisse betrachteten Vorgänge seinen eventuellen 
Konkurrenten z.u enthüllen, sondern wird sich fremde Beispiele allein 
zu nutze machen. Er bezeichnet daher die hierauf bezügliche Bericht 
erstattung für die englischen Kaufleute als überflüssig. Am wichtigsten 
für die Ausdehnung des Handels erscheint ihm das erforderliche Kapital 
und der wünschenswerte Unternehmungsgeist, welche beiden Momente 
in Großbritannien eine Verminderung gegenüber früheren Zeiten erfahren 
haben. Ebenso wichtig ist ihm die Unterstützung und Förderung des 
Handels durch eine gute Regierung innerhalb der britischen Be 
sitzungen und durch die entsprechende energische Vertretung der 
Handelsinteressen seitens des auswärtigen Amtes und seiner Vertreter 
gegenüber dem Auslande. Allgemeine Informationen, wie sie bishti 
erteilt worden sind, betrachtet er als sehr wünschenswert, da sie für
	        
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