Full text: VII. Jahrbuch der Export-Akademie des K. K. Österreichischen Handels-Museums (7)

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die Statistik und Volkswirtschaft, den Unterricht und die Publizistik 
Wichtigkeit haben. Jedoch sollen kaufmännische Details, von welchen 
der Nutzen und die Existenz einzelner Handelsfirmen abhängig ist, 
von der Berichterstattung ausgeschlossen bleiben. Die Ausstellung neuer 
Rohmaterialien, wie sie durch das Imperial Institute erfolgt, findet er 
äußerst wünschenswert. Die Absicht jedoch, die Nachrichten jedermann 
zugänglich zu machen, kann er nicht befürworten. Endlich weist 
Mackay aber auch darauf hin, daß ein. großer Teil der Informationen 
infolge des bei amtlichen Angelegenheiten stets längeren Weges wahr 
scheinlich veraltet und wertlos ist, bevor sie die Öffentlichkeit oder 
die Interessenten erreichen, während andere Nachrichten wieder dem 
Amte eine ungeheure Verantwortlichkeit auferlegen und dasselbe in 
einzelnen Fällen mit der kommerziellen Welt oder einzelnen privaten 
Rechten in Widerspruch bringen können. Er kommt zu dem Schlüsse, 
daß die proponierte Organisation in ihrem Prinzipe ungesund, für den 
beabsichtigten Zweck unnötig, in ihrem Wirken ungerecht ist und 
daher die Inangriffnahme dieser Einrichtung von der Regierung wohl 
überlegt werden soll, weil dieselbe, wenn sie wirklich Erfolge haben 
soll, sehr kostspielig ist und trotzdem leicht für den einzelnen und die 
Allgemeinheit nachteilig statt vorteilhaft sein kann. 
Die zweite Erklärung von W. H. Holland führt aus, daß nach 
dessen Meinung die Ausdehnung des britischen Handels in erster 
Linie von der individuellen Energie und Fähigkeit der Kaufleute 
abhängig ist, was auch für alle Zukunft so bleiben wird. Die Regierung 
kann und darf nie hoffen, daß sie für einen Handelsmann arbeiten und 
dasjenige ausführen kann, was er selbst für sich zu tun im stände ist. 
Aber außerhalb dieser Grenzen besteht noch ein weites Feld, inner 
halb welchem die Regierung für die Kaufleute mit großem Nutzen wirken 
kann. Holland hat daher den Gesamtbericht unterzeichnet, weil er glaubt, 
daß durch die versuchsweise Einrichtung eines offiziellen Nachrichten 
bureaus sich die im Laufe der Zeit hiedurch zu erwerbende Erfahrung 
bei entsprechender Leitung der Geschäfte ergeben muß, innerhalb 
welcher Grenzen und in welcher Weise der Handel von seiten der 
Regierung, beziehungsweise seitens öffentlicher Institute wirksam unter 
stützt werden kann. 
Ich habe diese beiden Ergänzungen, welche von dem Berichte 
sehr abweichende Anschauungen zum Ausdruck bringen, so ausführlich 
wiedergegeben, weil in denselben auch die Ansichten vieler Kaufleute 
anderer Länder zum Ausdrucke gelangen. Es geht daraus besonders 
deutlich die bereits im ersten Teil erörterte Eigentümlichkeit hervor, 
daß Exportförderungsinstitute bei nicht sachgemäßer Leitung sehr 
leicht dem Handel schaden statt nützen können. Fis kommt eben viel 
mehr auf das Wie als auf das Was der Durchführung an. Mackay 
hat sehr recht, wenn er auf diese Möglichkeiten hinweist und erörtert, 
daß viele Arbeiten des Institutes nutzlos, andere wieder desto schäd 
licher sind, je ausgedehnter sie in Angriff genommen werden. Er 
übersieht jedoch gänzlich, daß bei sorgfältiger und in kommerzieller 
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