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könnte unmöglich stets allen ganz unparteiisch erscheinen. Das Komitee
gibt lediglich der Hoffnung Ausdruck, daß das auswärtige Amt sämt
liche Vertretungen dahin instruieren werde, daß sie die kommer
ziellen Interessen der britischen Unternehmungen nach allen Kräften
fördern und unterstützen und die möglichste Diskretion diesbezüglich
walten lassen.
Der Anregung, auch für die arbeitenden Klassen und die Genossen
schaften die kommerziellen Informationen nutzbringend zu gestalten,
will das Komitee dadurch entsprochen sehen, daß sämtliche Konsular
berichte und andere Regierungspublikationen auch den großen Arbeiter
organisationen und Genossenschaftsverbänden übermittelt werden.
In Anbetracht aller Umstände und auf Grund der Erörterungen
gelangt das Komitee zu der Ansicht, daß die gegenwärtig vorhandenen
Einrichtungen, insbesondere für die entsprechende Verteilung der
Informationen und Nachrichten, nicht genügen, und daß hiefür die
Errichtung eines eigenen Amtes (Commevcial Intelligence Office) geboten
erscheint, wenn diese Verbreitung planmäßig und richtig erweitert
werden soll. Das Komitee hat eine diesbezügliche Abfrage an sämtliche
Handelskammern gerichtet. Die Antworten der Kammern hierauf geben
einen interessanten Einblick in die Beurteilung dieser Frage und des
offiziellen Informationsdienstes überhaupt. Nur zwei Handelskammern,
und zwar diejenigen in Bradford und Huddersfield sprachen sich ent
schieden dagegen aus, während vier Handelskammern (Liverpool,
Oldham, Blackburn und Sheffield) sich jeder Meinungsäußerung hierüber
enthielten, bevor sie genauere Informationen über die Einrichtungen
und die Tätigkeit des geplanten Amtes erhalten haben. Die Kammer
in Sheffield hielt ein solches Zentralbureau in London dann für
wünschenswert, wenn die einzelnen wichtigeren Konsulate kommerzielle
Informationsbureaus beigegeben erhalten würden. Die Handelskammern
in Glasgow und Dundee äußerten einige Zweifel bezüglich der Nützlich
keit einer solchen Zentralstelle, während die Handelskammer in Man
chester eine solche Einrichtung, soweit es den Exporthandel in
Manchester-Waren betrifft, nicht für notwendig hält. Dagegen haben
81) britische Handelskammern den Vorschlag uneingeschränkt befür
wortet, darunter befinden sich die bedeutendsten Kammern, wie die
jenigen. in Birmingham, London und die britische Handelskammer in
Paris. Auch die British Iron Trade Association sprach sich hiefür aus.
Im Hinblick hierauf hat das Komitee auch die Errichtung eines der
artigen Zentralamtes definitiv beantragt, indem es hervorhob, daß die
dagegen votierenden großen Kammern dies nur deshalb taten, weil die
großen Kaufleute dortselbst sich infolge der bedeutenden Ausdehnung
ihrer Unternehmungen alle wünschenswerten Informationen selbst
beschaffen können und daher aus Konkurrenzrücksichten dieselben den
mittleren und kleineren Betrieben vorenthalten möchten.
In sehr richtiger Weise konstatiert das Komitee, daß die In
dustriellen und Kaufleute vielleicht nie so sehr wie heute ihre gesamten
Kräfte auf die Ausdehnung ihrer Handelsbeziehungen und anderer