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Der Jahresbeitrag beträgt 12, beziehungsweise 15 Francs. Im gleichen
Jahre’ entstand die Handelskammer in Buenos Aires, welche gegen
wärtig die größte Mitgliederzahl (an 600) zählt, eine monatliche Zeit
schrift und einen Jahresbericht herausgibt und eine Subvention von
6500 L. genießt. Die Jahresbeiträge sind verschieden. In demselben
Jahre bildete sich die Handelskammer in Konstantinopel, welche an
350 Mitglieder hat, monatlich eine Zeitschrift publiziert und 3000 L.
jährlich als Staatssubvention erhält. Im Jahre 1885 wurde die Handels
kammer in Alexandria gegründet, die an 200 Mitglieder hat, eine
Monatsschrift veröffentlicht und 3500 I- Subvention aufweist. Im
Jahre 1886 entstanden die Handelskammern in Paris und London,
von welchen die erstere über 200 Mitglieder zählt, eine Vierteljahres
schrift und einen Jahresbericht publiziert. Sie steht im Genüsse einer
Subvention von 9Ö00 L. Ferner bestehen italienische Handelskammern
in Triest, Bukarest, Galatz, Smyrna, Marseille, New-York, New-Orleans,
Mexiko, San Francisco, San Paolo, Rosario de Santa Fd, Rio de la
Plata, Montevideo, Lima und Shanghai. Von diesen Kammern steht
ungefähr die Hälfte im Genüsse einer Staatssubvention.
Einige italienische Handelskammern entsandten ihre Sekretäre
oder andere Delegierte in ausländische Gebiete, um daselbst kommer
zielle Informationen persönlich einzuholen und im Interesse der Er
weiterung des italienischen Exportes zu wirken. So, reiste der Handels
kammersekretär von Vicenza zu diesem Zwecke im Jahre 1899 in die
Cyrenaika (Barka, Nordafrika) und im Jahre 1902 mit der gleichen
Mission nach Albanien. Gewöhnlich trägt das Ministerium des Äußern
zu solchen Studienreisen ein Drittel der Kosten bei.
Im Jahre 1888 wurde in London eine große italienische
Ausstellung veranstaltet, die praktische Erfolge anbahnte.
Seit Anfang April 1904 gibt der Verband der Handelskammern
Italiens eine Monatsschrift in spanischer Sprache »La Exportacion
Italiana« heraus, welche unentgeltlich in vielen Exemplaren zur Ver
sendung gelangt. Diese Publikation soll in erster Linie die Ausfuhr
italienischer Artikel nach dem lateinischen Amerika unterstützen und
die betreffenden ausländischen Firmen mit der Exportproduktion Italiens
bekannt machen. Es gelangen jährlich 60.000 Exemplare des Blattes
durch die italienischen Konsulate und Handelskammern in Zentral-
und Südamerika an die Interessenten zur Verteilung.
In neuerer Zeit wurden an verschiedenen in- und ausländischen
Plätzen italienische Inkassobureaus errichtet.
In Genua wurde 1888 mit dem von Interessenten aufgebrachten
geringen Kapital von 6000 L. ein permanentes Exportmuster
lager (unter der Firma Canepa & Co.) eröffnet, welches gute Ergeb
nisse liefert.
Im Jahre 1887 wurde eine schwimmende Ausstellung installiert,
für deren Durchführung sich 55 Handelskammern und 375 Industrielle
ausgesprochen hatten. J ) Eine Wiederholung dieses Versuches fand bisher
*) Ein Bericht hierüber befindet sich im »Handels-Museum« vom 31. März 1887-